Irina Gulde und das Trio "Papirossi" bereiteten mit ihrem bunt gemischten Programm viel Freude. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Zwei Gulde-Konzerte in der Villa Eugenia / Evergreens kommen beim Publikum gut an

Sie ist auf den großen Bühnen von Moskau und in ganz Europa zuhause, doch die Heimspiele in der Region bereiten ihr besondere Freude: Die Mezzosopranistin Irina Gulde gastierte mit dem Trio Papirossi in der Villa Eugenia für zwei Liederabende.

Hechingen. Das in dieser Vielfältigkeit zusammengestellte Programm war Neuland, sagte die sympathische Sängerin – und es war ein sehr gelungenes, was da am Wochenende in den zwei vom Förderverein Villa Eugenia durchgeführten Veranstaltungen am Samstag und Sonntag geboten wurde. Zwar war das eine oder andere Stück schon bei einem Konzert in der St.-Sylvester-Kirche erklungen, doch die diesmalige Auswahl ging weit darüber hinaus und beinhaltete mehr oder weniger bekannte Lieder. Gesungen wurden sie in vier verschiedenen Sprachen, in denen sich Irina Gulde gewandt intonierte.

Populäre Musik aus den 20er und 30er Jahren

Es waren keine Werke der Gattung Kunstlied, aber solche, die mal als Hits der Populärmusik in den vergangenen Jahrzehnten bis in die 20er und 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein galten und gewissermaßen in aller Munde waren.

Frisch und frei, locker und leicht, also leichte Muse? Ja, na und? Das konnte vergessen machen oder alte Erinnerungen wachrufen und bereitete letztlich allen viel Spaß. "Mein kleiner grüner Kaktus steht draußen am Balkon, hollari, hollari, hollaro!", heißt es da in dem rund 80 Jahre alten Gassenhauer der legendären Comedian Harmonists, den Irina Gulde wie die Evergreens "Besa me mucho" (Küss mich vielmals) oder "Veronika der Lenz ist da" kunstvoll in Szene setzte.

Unter anderem machte sie das mit Merkmalen wie etwa dem Tremolieren, mit denen in dieser Art wohl nur besonders erfahrene Sängerinnen wie die Gastsolistin vom Moskauer Bolschoi-Theater aufwarten können. Die hohe Interpretationskunst Guldes spricht da für sich und die Konzertbesucher nahmen es begeistert auf. So gab es immer wieder Bravo-Rufe und donnernden Applaus nach den einzelnen Stücken.

Besonders für Ältere gab es am Sonntagnachmittag eine Wiederholung des munteren Konzerts mit Irina Gulde und "Papirossi". Das Trio glänzte ebenfalls mit Professionalität. Allein die Bearbeitungen der Schlager, Hits und Evergreens für das aus Valerij Katschalov (Gitarre), Karol Cibula (Violine und Keyboard/E-Piano) und Victor Busun am Kontrabass bestehende Trio waren spitzenmäßig. Die Gesangsstimme hatte hier in Stücken wie "Por una cabeza" vom Begründer des gesungenen Tangos, Carlos Gardel, oder Anton Karas "Der dritte Mann" die Violine oder das Klavier übernommen.