Wer lügt? Wer hat geschossen? Hauptangeklagte beschuldigen sich am Landgericht Hechingen gegenseitig.
Hechingen - Wer lügt? Wer hat geschossen? Vor der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Hechingen bezichtigen sich die beiden Hauptangeklagten im Fall Umut K. gegenseitig, am 1. Dezember 2016 den tödlichen Schuss auf offener Straße aus einem Auto heraus auf den 22-Jährigen Bisinger abgegeben zu haben.
Bereits im Juni hatte Calogero S. bestritten, die Pistole abgedrückt zu haben – und stattdessen den Mitangeklagten Carmelo B. belastet. B. wiederum sagte am Montag, S. habe geschossen. Nach der ersten Anhörung der beiden Italiener, die 21 und 22 Jahre alt und über einige Ecken miteinander verwandt sind, steht damit Aussage gegen Aussage. B. bestritt zudem, an dem Drogengeschäft beteiligt gewesen zu sein, das Hintergrund der Bluttat gewesen sein soll.
Fest steht, das haben beide eingeräumt, dass sie am frühen Abend des 1. Dezember 2016 in dem roten Fiat Punto saßen, aus dem heraus der tödliche Schuss abgegeben wurde. Fest steht auch, dass B. am Steuer und S. daneben im Auto saß. Neben der Glaubwürdigkeit der Aussagen kommt nun wohl den Gutachten der Sachverständigen entscheidendes Gewicht bei der Urteilsfindung zu.
Hintergrund der Tat sollen Drogengeschäfte sein
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft wollten die beiden Hauptangeklagten einen Bekannten wegen Schulden in Höhe von 5000 Euro aus einem Drogengeschäft erschießen. Am frühen Abend des 1. Dezember 2016 drückte nach Ansicht der Ermittler Calogero S. auf den Abzug. Der Schuss traf indes nicht den mutmaßlichen Schuldner, sondern dessen Begleiter, Umut K. Dieser starb kurz darauf. Die Tat hatte in Hechingen Entsetzen ausgelöst.
Mehr Licht in das mutmaßliche Drogengeschäft und die Beteiligung daran könnte am nächsten Verhandlungstag (Mittwoch, 12. Juli) Giovanni M. bringen. Ihn sollte wohl die Kugel wenigstens erschrecken oder aber treffen, die fatalerweise Umut K. zu Tode brachte.
