Das Vertrauen zwischen Mensch und Tier ist fast greifbar. Foto: Maute

Wüstenschiffe am Albrand sind eine Attraktion. Besucher gehen auf Tuchfühlung mit Tieren.

Hechingen - Das Empfangskomitee: Sieben neugierige Strauße. Und die "Gastgeber": Fünf Wüstenschiffe, die das bunte Treiben beim fünften Kamelhoffest ganz gelassen beobachteten. Letzteres war einmal mehr ein tierisches Vergnügen für Jung und Alt.

Dass sich Besucher auf dem Butzenwasen einfinden, daran haben sich die Alb-Kamele und ihre borstigen, gefiederten und felligen Mitbewohner längst gewöhnt. Aber gleich so viele auf einmal? Das schienen sich am Wochenende auch die Strauße zu fragen, die die Gäste interessiert beäugten. Letztere wussten dagegen Bescheid: Es ist wieder Kamelhoffest in Hechingen – eine schöne Gelegenheit, um dem Hof und insbesondere den Hofbewohnern einen Besuch abzustatten. Fast so, als hätte man ihnen das geflüstert, witterten die Laufvögel dann auch prompt ihre Chance: Einfach mal vorwitzig den Kopf durch das Gatter strecken, mit den schönen Wimpern klimpern – und Körner abstauben.

Richtig genügsam waren dagegen die Dromedare Marisol, Humphrey und Said, das Trampeltier Shanaja und Tulu Elvis – eine Kreuzung aus Dromedar und Trampeltier. Ganz nach dem Motto "Immer wenn Gras über eine Sache gewachsen ist, kommt ein Kamel und frisst es wieder ab", malmten sie ganz entspannt die grünen Halme. Und schienen mit ihrem milden Blick und ihrer gelassenen Art zu sagen: nur keinen Stress.

Von Tieren kann man wahrlich lernen – eine Tatsache, die auch die Westernfreunde Rotfelden unter Beweis stellten. In einer beeindruckenden Vorführung brachten sie den Gästen "Die Körpersprache der Pferde" näher. Mit letzteren beschäftigen sich auch der Profitrainer Jürgen Pieper vom Schweitzer Hof, der die Zuschauer bei seiner Western-Show zum Staunen brachte, und Dajana Walz, die sich mit Trail Western befasst.

Das Vertrauen zwischen Mensch und Tier ist fast greifbar

Mit den sanften Wüstenschiffen arbeitet dagegen der Tierpfleger und Tierlehrer Rolf Müller vom Kamelhof. Das Vertrauen, das Mensch und Tier sich gegenseitig entgegenbringen, war bei seiner Darbietung geradezu greifbar. Beim Hoffest war allerdings nicht zur Zuschauen angesagt. Neben den Kamelen ließen sich auch die Ziegen und Schweinchen insbesondere zum Vergnügen der Kinder geduldig streicheln. Überhaupt sind so viele unterschiedliche Tiere für viele Besucher ein richtiger Kindheitstraum.

Doch bei aller Freude, die die Arbeit mit ihnen mit sich bringt, ist sie bisweilen auch mit Sorgen – etwa wenn ein Tier mal krank wird –, und finanziellen Belastungen verbunden. Der Hof, auf dem auch tiergestützte Therapie angeboten wird, sei nach wie vor ein Zuschussbetrieb, erklärt Rolf Müller.

Ehrenamtliche Helfer unterstützen die Arbeit auf dem Hof

Umso dankbarer ist der Kamelhof-Chef über die Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer, die ihn auch beim Fest zur Seite standen und die Bewirtung der Gäste übernahmen. "Ohne sie wäre das alles nicht möglich", weiß Müller.

Dass die Veranstaltung trotz des durchwachsenen Wetters ein schöner Erfolg wurde, dazu trugen am Samstag und Sonntag ferner die Bands "Free Generation" und "Thursday Rock" mit Live-Musik bei. Einen Auftritt hatten außerdem die jungen Akrobatinnen des "Zirkus Zuckerguss" sowie Samara Alessa, deren spektakuläre Feuershow am Samstag den ersten Festtag beschloss.

Ab 1. Oktober öffnet der Tiererlebnishof mit Kiosk- und Biergartenbetrieb außer montags täglich seine Türen. Zu den Angeboten, die der Hof bietet, gehören Kindergeburtstage mit Kamelwanderung, "Camel Light Dinner" oder das "Grüne Klassenzimmer" für Schulen.

Weitere Informationen: www.albkamele.de