Der Tafelladen hat ein neues Kühlfahrzeug bekommen. Dekan Alexander Halter segnete am Donnerstag das Fahrzeug. Zudem wurde das zehnjährige Bestehen der Einrichtung mit einem Fest in St. Luzen begangen. Foto: Ertl Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläum: Dekan Alexander Halter segnet neuen Kühlwagen / Dank an die freiwilligen Helfer

Zehn Jahre und über 112 000 Kilometer – nach dieser beachtlichen Leistung wird das alte Kühlfahrzeug der Hechinger Tafeln abgelöst. Dekan Alexander Halter segnete am Donnerstag nun feierlich den neuen Kühlwagen des Tafelladens.

Hechingen. Im Anschluss wurde im Bildungshaus St. Luzen das zehnjährige Bestehen der Tafel gefeiert. Laut Elmer Schubert, Geschäftsführer der Caritas, war die Anschaffung eines neuen Fahrzeugs dringend nötig. Der alte Kühlwagen habe dem Tafelladen gute Dienste geleistet, sei zum Schluss aber in einem heruntergekommenen Zustand gewesen. Das neue Fahrzeug ist mit einer besseren Kühlung ausgestattet, um einen angemessenen Transport für die Lebensmittel zu gewährleisten. Es erfülle ihn mit Stolz, dass die Kosten von schätzungsweise 36 000 Euro einzig durch Spendengelder der Hechinger Bürger finanziert worden seien.

Elmer Schubert schilderte auch sein Vorhaben für das nächste Jahr: Ein gemeinsames Ladenlokal, in dem Tafel- und Kleiderladen in Hechingen unter einem Dach untergebracht werden können. Man sei bereits auf der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten. Das Angebot des Ladens solle dort zeitlich ausgeweitet werden und man wolle den Menschen stundenweise Sozialberater zur Verfügung stellen.

Manfred König, der stellvertretend für die Bürgermeisterin Dorothea Bachmann sprach, dankte den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern und Spendern. Sie trügen maßgeblich dazu bei, die Gesellschaft solidarischer zu gestalten und seien ein "Musterbeispiel gegen Armut". Er sei froh, dass es sich der Tafelladen in Hechingen zur Aufgabe gemacht habe, die vielen Lebensmittel zu verteilen, die sonst weggeworfen würden.

"Das habt ihr toll gemacht", so die anerkennenden Worte Franz Westphals. Er ist Vorsitzender im Caritasverband für das Dekanat Zollern. Die Hechinger Tafel sei etwas ganz besonderes, da sie komplett ohne Fremdmittel auskomme.

Auch Christina Bummer, die vor zehn Jahren den Bedarf eines Tafelladens in Hechingen erkannte und für die Gründung verantwortlich war, drückte ihren Stolz und ihre Freude über die vielen engagierten Helfer aus. Als Projektleiterin des Tafelladens bedankte sich bei allen Ehrenamtlichen, die seit der Gründung 2006 mit dabei sind, mit einem Geschenk. Trotz allem Stolz auf die Tafel bleibe es aber bedauerlich, dass so eine Einrichtung in Deutschland überhaupt nötig sei, meinte sie.

Man müsse deshalb die Politik auf ihre Aufgabe aufmerksam machen, meint Sven Parylak, Leiter der Tafelläden und Arbeitshilfen im Caritas-Verband Fils-Neckar-Alb. Die Tafeln würden die Armut der Menschen sichtbar machen und sie zugleich lindern, ist er überzeugt.

Er würdigte die Tafeln als Ort der Begegnung und Verständigung, als Ort an dem Türen und Ohren für alle offen seien und die Menschen verbunden würden. "Die Tafeln bauen eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel", so seine Worte. Nur durch gute Organisation und Miteinander sei es möglich, tagtäglich diese Meisterleistung zu vollbringen.