Narri, Narro: Die althistorische Narrenzunft Narrhalla Hechingen hat in der Stadthalle Museum ihr 140-jähriges Bestehen gefeiert. Fotos: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jubiläumsball: Althistorische Narrenzunft feiert 140-jähriges Bestehen in der Stadthalle Museum

"Narri, Narro" – und der ganze Saal brüllt los. Gastreden mit Niveau, wackere Tanzgarden und Superstimmung bestimmten den Jubiläumsball der althistorischen Narrenzunft Narrhalla Hechingen am Samstag in der Stadthalle Museum.

Hechingen. Dort wurde zunft- und stilgerecht das 140-jährige Bestehen gefeiert. Der Narri-Narro-Schlachtruf von Joe Noack jedenfalls hatte gesessen. Die Antwort vom Publikum folgte auf dem Fuße, wie es so schön heißt. Das zeigte gleich zum Auftakt bei der Gästebegrüßung durch den Zunftmeister der Narrhalla die geschlossene Zustimmung bei der bestens besuchten Veranstaltung. Wegen des großen Ereignisses war freies Essen und Trinken mit eingeschlossen.

Ausdrücklich hieß Noack auch die Abordnung der "Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte" (VSAN) willkommen, nämlich Dietmar Geiger, Rene Schatz, Jimmy Schneider und Markus Diebold.

Zunächst erhob Stadtrat Manfred König als Vertreter der Stadt das Wort, als er in seiner Festrede an die Anfänge der Fastnacht in der Region und im Besonderen in der Zollerstadt erinnerte. Die schwäbisch-allemannische Fastnacht sei ein vielfältig angepasstes Brauchtum, weshalb die Hechinger Narrhalla geradezu ein Musterbeispiel dafür darstelle, sagte König und ging in die "Urzeit" dieser Traditionen zurück, die bereits im 15. und 16. Jahrhundert belegbar sind. Damals gab es jedoch mächtig Ärger mit dem Zollergrafen, der beim Treiben der Narren in Butzenkleidern "das Laster" sah. Das führte – auch in späteren Jahrhunderten – zu empfindlichen Strafen, wie König mit einem Beispiel aus dem 18. Jahrhundert beschrieb.

Aus losen Narrengruppierungen sei dann 1877 die Narrhalla entstanden. Und als sich 1924 die VSAN konstituierte, wurde später ein Narrenspiel aufgeführt, aus dem die Figuren des Pestmännles und der Butzen hervorgingen, erklärte der Stadtrat und zählte den weiteren Werdegang der Narrhalla mit Nennung der großen Feste gerade in der Neckar-Alb-Region auf.

Markus Diebold dankte der Narrhalla und ihren Einsätzen für den Erhalt des Brauchtums. Als weiterer Vertreter der VSAN sprach Rene Schatz ein Grußwort.

Dann ging es zum gemütlichen Teil des Preisballs über, bei dem verschiedene Tanzgruppen für Staunen und Stimmung sorgten. Und zwar neben der Mädchengruppe "Just Dance" noch die Tanzrunde "Südlife" sowie die Tanzgruppe "Dance Factory", die alle tolles Programm boten.