Die Klosterkirche Stetten heute. Im Vordergrund Mauerreste des 1898 abgebrannten Gebäudes. Foto: Jauch Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag beim Hohenzollerischen Geschichtsverein über die Dominikanerinnen

Hechingen. Erstaunliches hat Yvonne Arras über das Dominikanerinnenkloster Stetten im Gnadental herausgefunden. Am Dienstag, 25. November, stellt sie ihre Forschungsergebnisse im Hohenzollerischen Landesmuseum in Hechingen vor. Der vom Hohenzollerischen Geschichtsverein veranstaltete Vortragsabend beginnt um 20 Uhr.

Yvonne Arras schreibt ihre Doktorarbeit am Kunsthistorischen Institut der Universität Tübingen über das Thema "Kirchberg und Gnadental – Nutzen und Funktion, Frömmigkeit und Produktivität zweier Dominikanerinnenkonvente im 16. Jahrhundert". Das Kloster Stetten im Gnadental spielte in der Ordensreform der deutschen Dominikanerprovinz an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert eine hervorragende Rolle. Es war Dreh- und Angelpunkt der Erneuerung, die sich über die gesamte Raumschaft von Basel über Augsburg bis nach Straßburg erstreckte. Aufs engste verknüpft mit der so genannten Observanzbewegung im Predigerorden, sollte dieses Projekt nicht nur zu einer Reform des Konvents führen, sondern auch einer seit 20 Jahren mehr oder weniger obdachlosen Gruppe elsässischer Nonnen eine bleibende Heimstatt in Stetten verschaffen. So nahm der Konvent mit Beginn des 16. Jahrhunderts einen ungeahnten Aufschwung. In frömmigkeitsgeschichtlicher Hinsicht sind die beschriebenen mystischen Ekstasen – mitten in der Reformationszeit – äußerst bemerkenswert.

Die Aufwertung hatten die Stettener Schwestern vor allem einer Person zu verdanken: Friedrich II. von Zollern, Bischof zu Augsburg, der am Ausgang des 15. Jahrhunderts durch seine Mittlerfunktion und sein subtiles Engagement die Grundsteine zum Neustart des Klosters legte.