Eine kleine Erholungszone an der Starzel – das könnten sich die meisten Fraktionschefs vorstellen. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Hechinger Gemeinderatsfraktionen stehen Idee aufgeschlossen gegenüber / Hinweis auf knappe Finanzen

Von Klaus Stopper

Hechingen. Ein kleines und naturnahes Erholungsgebiet mit Zugang zum Wasser an der Hechinger Schützenwiese – warum nicht? So sehen das die Gemeinderatsfraktionen. Bürgermeisterin Dorothea Bachmann sieht hier ebenfalls Chancen.

Wie in unserer Zeitung berichtet, wird das Regierungspräsidium die Starzel oberhalb der Schützenbrücke verbreitern, um damit den Durchfluss durch die Brücke zu verbessern. Dadurch wird die Hochwassergefahr verringert. Wenn hier ohnehin die Bagger anrollen, könnte sich Hechingen doch in die Planungen einklinken und mit einfachen Mitteln eine kleine Erholungszone schaffen. Zwei Bänke, ein Weg zum Wasser – fertig wäre der Starzelpark.

Genau danach hatte SPD-Gemeinderätin Margret Simoneit in der jüngsten Gemeinderatssitzung gefragt. "Wir haben dafür kein Geld im Haushalt eingeplant", lautete die spröde Antwort von Bürgermeisterin Dorothea Bachmann. "Ich wollte das Thema erst mit den Fraktionen besprechen", stellte sie gestern auf Nachfrage unserer Zeitung klar. "Ich sehe hier natürlich auch eine Chance zur Gestaltung". Der finanzielle Spielraum sei allerdings beschränkt", an der Planung werde sich die Stadt aber sicher beteiligen.

"Wir haben über das Thema schon in der Fraktion beraten", erklärt SPD-Fraktionschef Jürgen Fischer. Er wisse auch, dass die Stadt in den nächsten Jahren teure Großprojekte vorhabe, aber wenn das Regierungspräsidium hier ohnehin baue, sei vielleicht eine günstige Lösung möglich. "Wir finden, man sollte dieses Thema im Hinterkopf behalten". Deshalb habe Simoneit auch die Anfrage gestellt.

Almut Petersen von der Bunten Liste ist auch der Meinung, dass sich die Stadt in die Planungen einschalten sollte. "Ich glaube, hier geht es gar nicht um hohe Kosten, sondern eher um unsere Fantasie, was man hier machen könnte".

CDU-Fraktionschef Günther Konstanzer dämpft allzu große Erwartungen. Im Haushalt der Stadt sei nicht mehr viel Spielraum, warnt er. "Eine große Sache können wir hier sicher nicht aus der Hüfte schießen", bedauert er. Andererseits könne man die Gelegenheit, die sich durch das Bauvorhaben des Regierungspräsidiums für die Stadt ergibt, "nicht einfach liegen lassen". Er versichert: "Was auf kleiner Flamme möglich ist, wird von uns sicher unterstützt."

Werner Beck von den Freien Wählern räumt ein, dass in seiner Fraktion das Thema noch nicht besprochen wurde. Die Bürgermeisterin sei hier "noch etwas zugeknöpft", in der nächsten Fraktionssprechersitzung werde er nachfragen. Seines Wissens seien die Planungen noch ganz am Anfang. "Für uns ist das eine interessante Stelle in der Stadt, ein Naherholungsgebiet par excellence", stellt er klar. Auf der anderen Seite stünden die vielen teuren Großprojekte, die die Stadt plane." In großen Dimension könne man sicher nicht planen, "aber wir sollten hier schon aktiv werden." Gelegenheiten dazu gibt es. Derzeit wartet das Regierungspräsidium darauf, dass das Land Geld für die Planung freigibt. "Erst danach können wir ein Planungsbüro beauftragen". Ziel des Bauprojekts sei zwar der Hochwasserschutz, aber wenn sich Hechingen mit Gestaltungsfragen hier einschalten wolle, sei dies sicher willkommen. Das sei ohnehin normal: "Es werden grundsätzlich die Träger öffentlicher Belange in Planungen einbezogen."