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An Schützenbrücke entsteht kleiner, aber feiner Stadtpark mit Zugang zum Gewässer.

Hechingen - Zumindest in der Hechinger Unterstadt entwickeln sich die Dinge prächtig: Bereits im August beginnen die Bauarbeiten für den Starzelpark an der Schützenbrücke.

Zu Zeiten, als noch das alte Renaissanceschloss der Zollergrafen stand, war dieses Gebiet Teil der höfischen Prachtgartenanlage, in dem die adeligen Schlossbewohner bei gutem Wetter einst gerne flanierten. An diese Ära könnte das neue Projekt anknüpfen, nur dass diesmal alle Hechinger Zugang haben.

Oberhalb der Brücke wird die Starzel aufgeweitet. Statt steiler Mauern und undurchdringlichem Gebüsch wird ein flaches Ufer zum kühlen Nass führen, das durchaus auch zum Sonnenbaden einladen könnte. Es werden Sitzbänke und Spielgeräte installiert. Im Gegensatz zu höfischen Zeiten wird der Charakter aber eher der einer Naturlandschaft sein.

Dieser Genussaspekt für die Hechinger ist eigentlich nur ein Nebenaspekt des Projekts, das weitgehend vom Regierungspräsidium geplant und finanziert wird. Hauptziel der Maßnahme ist die Renaturierung des von Mauern eingeengten Flussbetts oberhalb der Schützenbrücke, und auch Aspekte des Hochwasserschutzes spielen hier eine Rolle. Das Starzelbett liegt derzeit so, dass durch einen der drei Brückenbogen kaum Wasser abfließen kann. Durch den Umbau wird die Gefahr verringert, dass sich in Hochwasserzeiten die Fluten an der Brücke stauen.

Gemeinderat hat geistesgegenwärtig die Chance ergriffen

Dass hier auch noch ein kleiner Erholungspark entsteht, ist dem Hechinger zu verdanken, der geistesgegenwärtig die Chance erkannte, die diese Bauarbeiten bieten. Eventuell hatten auch vorangegangene Berichte unserer Redaktion, die in Sichtweite zur Schützenbrücke liegt, dem Gemeinderat entsprechende Inspirationen beschert.

Die Idee: Wenn die Bagger auf Kosten des Regierungspräsidiums hier ohnehin anrollen, könnte das Gelände doch mit geringen Mehraufwand für die Stadt zu einem schönen Freizeitgelände umgestaltet werden. Das Gelände der Schützenwiese wird heute bereits von Jugendlichen gern als Bolzplatz genutzt, künftig sollen alle Hechinger hier etwas zum Entspannen finden.

Das Schöne daran: Die Stadt Hechingen unter Stadtbaumeisterin Helga Monauni hat sich frühzeitig in die Planungen des Regierungspräsidiums eingeklinkt und einige kleine Änderungen erreicht, die die künftige Parkgestaltung sehr erleichtern. Die Stadt muss aber nur die Kosten tragen, die für den reinen Einwohner-Erholungsaspekt dort anfallen. Den Rest zahlt das Land.

Und noch etwas ist hervorzuheben: Dieses Projekt ging ohne jegliche Anwohnerproteste über die Bühne, obwohl auch hier Wohngebäude in direkter Nähe liegen. Ein artenschutzrechtliches Gutachten war noch abzuwarten (wir berichteten). Das fiel positiv aus. Und auch die wasserrechtliche Genehmigung ließ nicht lange auf sich warten. Und das heißt: Die Bagger werden hier noch im August anrollen können. Bereits im nächsten Jahr werden die Hechinger die Früchte der Arbeiten genießen können.