Ungewöhnliche Werke will das Hechinger Kunsthaus auch in diesem Jahr präsentieren. In Erinnerung ist noch die sich ständig verändernde Brausetabletten-Arbeit, die Judith Kaiser und Friederike Stanger vor zwei Jahren zeigten. Foto: Stopper

Projekt "Kunsthaus" bringt im Juli moderne Werke auf den Marktplatz. Fassaden-Gebilde und Lotterie.

Hechingen - Als Kunststadt will sich Hechingen in diesem Jahr wieder einen Namen machen. Das "Kunsthaus Hechingen 2014" soll genauso anspruchsvoll sein wie vor zwei Jahren, wird aber größer. 17 Künstler machen mit. Die Vernissage ist am Donnerstag, 17. Juli, um 19 Uhr auf der Bühne vor dem Hechinger Rathaus, die dann bereits für das Kinderfest aufgebaut sein wird. Das eigentliche "Kunsthaus" ist das obere Geschoss des Gebäudes Marktplatz 3 neben der Metzgerei Huber, dessen Erdgeschoss die Rumänienhilfe nutzt. Die Hechinger Biennale bezieht diesmal auch die Villa Eugenia ein sowie das Weiße Häusle, die Galerie des Hechinger Kunstvereins.

Was wird zu sehen sein? Mit dieser Frage beschäftigen sich Ursula Buchegger, Allhaidis Hartmann, Sabine Wilhelm-Stötzer und Hiltraut Repphun gemeinsam mit dem Kunsthistoriker Clemens Ottnad, der die Schau als professioneller Kurator betreut, schon seit Monaten. Die vier Frauen sind aktive Künstlerinnen im Hechinger Kunstverein, organisieren diese Veranstaltung aber in eigener Verantwortung.

In regelmäßigen Treffen beriet die Gruppe darüber, welche Künstler eingeladen werden. Sie besuchten Atelierrundgänge an der Stuttgarter Kunstakademie, nahmen Werke von Künstlern in Augenschein, die ihnen interessant erschienen, fanden heraus, "in welche Richtung es gehen könnte", fasst Clemens Ottnad zusammen. 17 Namen umfasst mittlerweile die Liste der ausstellenden Künstler.

Darunter sind viele junge Leute, die vielleicht Sachen zeigen werden, die nicht den gängigen Sehgewohnheiten entsprechen. Sie freuen sich schon auf diese Ausstellung in den ungewöhnlichen Räumlichkeiten und im relativ kleinen Hechingen, berichtet Clemens Ottnad. Installationen, die Räume füllen, könnten zu sehen sein. Das Weiße Häusle etwa wird zur Zeichnungshöhle, in den eher kleinen Kämmerchen des Gebäudes Marktplatz 3 könnten Installationen wuchern. Noch ist alles in Bewegung.

Einen Vergleich oder gar eine Konkurrenz zur "Streetart" im vergangenen Jahr sehen die Organisatoren nicht. Das Kunsthaus-Konzept setze ganz bewusst auf die zeitgenössische Suche nach neuen Ausdrucksformen und künstlerischen Positionen, erklärt Ursula Buchegger. Dass manches den Besuchern anfangs fremd bleibt, sei wahrscheinlich, aber in der Vielfalt werde sicher jeder Besucher interessante Kunst finden.

Zehn Tage lang wird die Ausstellung täglich geöffnet sein. Viel Zeit, sich bei wiederholten Besuchen auch mit eher schwierigen Werken auseinanderzusetzen. Ursula Buchegger wird die Fassade des Gebäudes Marktplatz 3 gestalten mit Gebilden aus bunten Trinkhalmen, die eine typische Richtung ihrer Arbeit verkörpern.

Es wird auch wieder eine Kunst-Lotterie geben, denn finanzieren muss sich das Kunstprojekt hauptsächlich über solche Einkünfte und über Sponsoren. Erste Werke, die verlost werden, stehen bereits auf der Homepage.