Porträts verarbeitet Matthias Bitzer zu Kunstwerken. Foto: Kunstverein Foto: Schwarzwälder-Bote

Vernissage: Hechinger Kunstverein zeigt Werke von Dix-Preisträger Matthias Bitzer

Von Klaus Stopper

Seine Werke werden in Mailand, New York, Paris und Düsseldorf ausgestellt – und demnächst nun auch in Hechingen. Matthias Bitzer ist ein in Albstadt aufgewachsener Künstler mit internationalem Format.

Hechingen. Der Kunstverein Hechingen zeigt von Sonntag, 5. Juni, an Werke von ihm in der Vereinsgalerie Weißes Häusle im Fürstengarten. Die Vernissage beginnt um 11 Uhr. Der 1975 geborene ehemalige Student der Kunstakademie Stuttgart gehört spätestens seit 2010, als er den renommierten Otto-Dix-Preis erhielt, zum engen Kreis jener deutschen Künstler, deren Arbeiten weltweit in Galerien angeboten und von namhaften Sammlungen gekauft werden. Beispielsweise vergangenes Jahr von der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Sein Terminkalender ist entsprechend voll, am aktuellen Wohnort Berlin ist er nicht häufig anzutreffen. Nur durch gute persönliche Kontakte gelang es dem Kunstverein Hechingen, ihn für eine Ausstellung in seiner Heimatregion zu gewinnen.

Ein weiteres Zeichen seiner Reputation: Die Ausstellung im Kunstverein Hechingen wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg aus dem "Innovationsfond Kunst" finanziell unterstützt. "knock knock Nepomuk" ist der Titel der Ausstellung, in der unter anderem Blöcke seiner typischen Papierarbeiten zu sehen sind, die häufig auf Porträts bekannter Persönlichkeiten basieren, diese Bilder aber kaleidoskopartig zerlegen, mit geometrischen Mustern und andere Verfremdungen auf ihre Authentizität untersuchen – ein Spiel der Kombination aus figurativen und abstrakten Mustern. Auch eine Skulptur des Künstlers wird ausgestellt. Die Ausstellung ist der Auftakt einer Reihe, mit der inzwischen international bekannte Künstler in der Region, aus der sie stammen oder aufgewachsen sind, ins Bewusstsein der hiesigen Öffentlichkeit gerückt werden sollen.

Die Arbeiten von Matthias Bitzer entwickeln eine Verbindung visueller Koordinaten, die den Blick des Betrachters durch verschiedene Schichten von Realität führen. Charakteristisch ist das Spiel zwischen Zwei- und Dreidimensionalität sowie die Auflösung der Grenzen zwischen realem und fiktionalem Raum. Seine Collagen, Zeichnungen, Skulpturen und Malerei konstruieren mit abstrakten Patterns, figurativen und schriftlichen Fragmenten mehrere "Bilder", die letztendlich eine absolute Wahrheit verbergen. Dabei ist die Oberfläche der Collagen mit einer Epoxidlackschicht überzogen, deren Haptik mit der Illusion von Malerei spielt. Matthias Bitzer (*1975 Stuttgart) lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (1998 – 2004) und erhielt im Jahr 2010 den Otto-Dix-Preis. Einzelausstellungen des Künstlers waren zuletzt in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K21 in Düsseldorf (2015), im Kunstverein Hannover (2010) sowie in internationalen Galerien zu sehen.