Noch stehen überall Gerüste, aber die Innensanierung der Hechinger Johanneskirche kommt voran. Wenn die ehrenamtlichen Helfer die Wände mit Schwämmchen abgestaubt haben, tritt der Maler in Aktion. Im März soll dann die Neueinweihung gefeiert werden. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Renovierung der Hechinger Johanneskirche ist wohl erst im März abgeschlossen / Bald kommt der Maler

Von Klaus Stopper

Hechingen. Es geht voran mit der Innenrenovierung der Hechinger Johanneskirche, wenn auch mühsam und etwas langsamer als erhofft. Bis zu 20 Freiwillige haben als ehrenamtliche Helfer schon mit angepackt.

Gestern war Manfred Steger mit einem Handfeger dabei, die Holzdecke der Empore von Staub zu säubern, auch Hans Schenk staubte ab. Ja der Kirchenstaub, der hat den Helfern schon einiges abverlangt. Beispielsweise an der Holzdecke, die eigentlich gar nicht in die Renovierung einbezogen werden sollte. "Da hingen Spinnweben aus fünf Jahrzehnten", berichtet Manfred Steger. Die habe man aber bislang kaum bemerkt. Als dann aber der Elektriker den Wandgips auffräste, legte sich der Staub sanft in die Spinnweben und färbte sie weiss. "Furchtbar", sagt Steger. Mit Besen, die an Teleskopstangen gebunden waren, wurden die Spinnweben beseitigt. "Ein Gefummel", berichtet er.

Gefummel ist auch das, was derzeit anliegt: Mit trockenen Schwämmen werden die Gipswände vom Staub befreit, damit anschließend der Maler loslegen kann. Drei Etagen hoch ist das Arbeitsgerüst. Bis alle Wände ringsum gesäubert sind, dauert es schon eine Weile.

Manfred Steger organisiert die Arbeiten, aber er legt Wert auf die Aussage: "Ich bin hier nicht der, der am meisten arbeitet." Und Berufstätige hätten unter der Woche keine Zeit. "Wenn die am Wochenende hier arbeiten, ist das viel wert".

Immerhin: Eine Ende der Sanierung ist abzusehen, auch wenn es später sein wird, als erhofft. Geplant war der 1. Advent als Wiedereinweihungstermin, mittlerweile geht man von März aus. Es gab ja auch einige Überraschungen. Etwa der Boden im Altarraum, dessen Unterbau nachgab. Ein kleiner Minibagger musste anrücken, "der hat tatsächlich durch die Kirchentür gepasst", berichtet Steger strahlend. Mit solchen Dingen müsse man bei der Sanierung eines alten Gebäudes wohl rechnen.

Er selbst empfindet die ehrenamtlichen Arbeitsdienste auf der Baustelle zwar auch als anstrengend, aber zugleich stellt er auch fest: "Meine Verbundenheit mit diesem Kirchenraum steigt natürlich".

Froh ist Steger, dass bei der Renovierung unter dem Wandputz keine alten Malereien auftauchten. Das wäre ein Denkmalschutzproblem gewesen. Dass evangelische Kirchen der Spätromantik immer nur weiße Wände gehabt hätten, sei ein Irrtum, erklärt Steger. "Denken Sie nur an die Zollerburg", erinnert er. In Hechingen aber sei man nicht fündig geworden. Seine Angst war: "Das zu restaurieren hätte uns nochmal richtig viel Geld gekostet".

u  Der Förderverein Johanneskirche hat folgende Kontonummern: Sparkasse Zollernalb, BLZ 653 512 60, Nummer. 113 801 8059; Volksbank Hohenzollern, BLZ 641 632 25; Nummer 40 67 010.