Am Weiherstadion und an der Realschule wird einiges erneuert. Foto: Huger

Stadt hat im nächsten Jahr ein Defizit von 13,71 Millionen Euro. Bis 2018 noch mehr Ausgaben.

Hechingen - Die Stadt erhält weniger Zulagen und muss gleichzeitig mehr an Umlagen bezahlen. So kommt es zu einem Defizit von einigen Millionen Euro. Die Schulden verdoppeln sich im nächsten Jahr. Im Hechinger Gemeinderat herrscht trotzdem keine Weltuntergangsstimmung.

Finanziell blickt die Stadt Hechingen in keine allzu rosige Zukunft. Das wurde am Donnerstagabend in der Gemeinderatssitzung deutlich. Wegen des Finanzausgleiches bekommt die Stadt 18,1 Millionen Euro weniger Zuweisungen und muss zugleich 16,3 Millionen Euro mehr an Umlagen gegenüber dem Haushaltsplan 2016 abführen.

Grund sind die hohen Gewerbesteuereinnahmen aus dem Jahr 2015. Denn die sind nun die Berechnungsgrundlage. Das hat letztlich zur Folge, dass 29,48 Millionen Euro aus der Allgemeinen Rücklage entnommen werden müssen. Es müssen jedoch voraussichtlich auch Kredite in Höhe von 7,5 Millionen Euro aufgenommen werden.

Schulden im Jahr 2018 bei 24,17 Millionen Euro

Die Schulden werden sich 2017 von 6,96 Millionen Euro auf 13,71 Euro erhöhen, also ungefähr verdoppeln. Bis 2018 steigen sie voraussichtlich sogar auf 24,17 Millionen Euro an. "Es ist ein anspruchsvoller Haushalt, aber wir haben keine Schmerzen dabei", sagte der erste Beigeordnete Philipp Hahn. Man gehe zudem davon aus, dass es nicht so schlimm kommt, wie man es "vorsichtig" geplant habe. "Man kann nicht nur die Schulden sehen, sondern auch, was in einer Stadt entsteht", sagte Bürgermeisterin Dorothea Bachmann.

Und tatsächlich stehen im nächsten Jahr gleich mehrere wichtige Bauprojekte an. Da ist zum Beispiel die lang erwartete Sanierung des Weiherstadions. Die kostet immerhin schon rund 1,3 Millionen Euro. Auf dem Sportgelände sollen die Laufbahn, die Außenflächen des Stadions, die Kugelstoßanlage und die Laufbahnbeleuchtung erneuert werden.

Zudem ist eine teilweise Überdachung der Zuschauerplätze angedacht, auf deren Dach später eine Photovoltaikanlage angebracht werden könnte. Die Teilüberdachung soll jedoch zu einem späteren Zeitpunkt gebaut werden. Die anderen Vorhaben vergab der Gemeinderat an die Firma Sportstättenbau Garten-Moser aus Reutlingen. Bereits im Juli 2017 sollen laut Plan alle Arbeiten beendet sein.

Eines von vielen weiteren Projekten wird an der Realschule realisiert. Hier muss zunächst ein zweiter Rettungsweg geschaffen und angrenzende Flure renoviert werden – Kostenpunkt rund 1,2 Millionen Euro. Mit den Planungsarbeiten beauftragte der Rat das Büro Hähnig und Gemmeke. Für den Baustart werden die Sommerferien 2017 angepeilt. Die Fertigstellung könnte bis 2019 dauern.

Im Bereich Schulen soll sich aber noch mehr tun. Die vier Schulleitungen des Campus Schlossberg haben bereits im Juli eine Konkretisierung des Raumprogramms für die Jahre 2017 bis 2020 beantragt. Das Programm sieht unter anderem den Ausbau der Ganztagsschule an Gymnasium und Realschule, den Ausbau der Vorbereitungsklassen an Gymnasium, Albert-Schweitzer-Schule und Werkrealschule und die Weiterentwicklung der Albert-Schweitzer-Schule zu einem umfassenden sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum vor.

Zudem ist ein Zwei-Säulenmodell im Bereich der Sekundarstufe 1 und damit die perspektivische Zusammenführung von Werkrealschule und Realschule unter einem Dach vorgesehen.