Sympathisches Paar: Prinz Georg-Friedrich und seine Braut, Sophie Prinzessin von Isenburg. Foto: Agentur

Georg Friedrich von Preußen besucht mit seiner Verlobten die Burg Hohenzollern.

Burg Hohenzollern - Drei Tage nach ihrer Verlobung haben Prinz Georg Friedrich von Preußen und seine Braut Sophie Prinzessin von Isenburg die Burg Hohenzollern besucht.

Über das Eheversprechen des Adelspaares haben Zeitungen am Wochenende in ganz Europa berichtet, ihre Verlobungsreise fand inkognito statt. Die Prinzessin kannte die Burg zwar schon, zuletzt war sie dort beim Weihnachtsmarkt. Nun aber wurde sie auf der Burg offiziell als Verlobte vorgestellt. "Das war sehr stilvoll", schwärmt Burgverwalterin Anja Hoppe, die auch gestern noch aufgewühlt von diesem Besuch wirkte.

"Die lieben sich so und wirken so glücklich", berichtete sie strahlend. Die ganze Belegschaft, "von der Putzkolonne bis zur Frau an der Kasse", sei zusammengerufen worden und habe mit dem Paar ein Gläschen Sekt getrunken. Dabei wurde nett geplaudert. Unter anderem stellte sich heraus, dass einige Zeitungen falsch lagen, die behaupteten, beide hätten schon als Kinder gemeinsam im Sandkasten gespielt. "In Wirklichkeit war es eine Planschbecken", verrät Anja Hoppe lachend.

Sie freut sich jetzt schon auf viele Besuche des Paars auf der Burg, "und wenn sie Kinder haben, wäre das natürlich besonders toll". Der Prinz schwärme ja oft von seinen Kindheitserinnerungen an Ferien auf der Burg, das werde er seinen Kindern wohl auch vermitteln wollen. "Und für Taufen wäre die Burg ja vielleicht geeignet", blickt Anja Hoppe in die Zukunft.

Die Heirat allerdings wird in Potsdam stattfinden. Da stehen ausreichend große Preußenschlösser zur Auswahl, aber Genaueres gibt Michaela Blankart noch nicht bekannt. Sie ist als Leiterin der "Generalverwaltung des vormals regierenden Preussischen Königshauses" in Berlin für die Organisation der Hochzeit mitverantwortlich. Es wird die deutsche Traumhochzeit des Jahres, und der Hochadel aus ganz Europa wird erwartet.

Diese Ehre gilt keineswegs nur dem Hause Hohenzollern. Auch die Braut entstammt dem kleinen Kreis des Hochadels. Ihre Familie wurde im Jahr 983 erstmals urkundlich erwähnt, fast 100 Jahre früher als die Hohenzollern. Und auch die von Isenburgs verfügen über eine imposante und romantisch gelegene Stammburg, die allerdings eine Ruine ist.

Die Ehe erfüllt damit klar die hohen EbenbürtigkeitsVoraussetzungen des Hauses Hohenzollern. Unter Berufung auf dieses Privatgesetz hatte sich Prinz Georg Friedrich von Preußen in einer gerichtlichen Auseinandersetzung mit zwei Onkeln, die nicht standesgemäß geheiratet hatten, den Titel als Chef des Hauses gesichert.

Dass die Prinzessin katholisch ist, stellt in dieser Hinsicht kein Problem dar. Für diesen Fall gibt es bereits Präzedenzfälle in der Familie: So hatte etwa Friedrich Wilhelm IV von Preußen, der Erbauer der dritten Zollerburg, 1823 eine katholische Prinzessin geheiratet.