Könnte die Stadt nicht den Schuppen kaufen und dort Parkplätze einrichten? Das wünschen sich die Geschäftsleute. Foto: Stopper

Geschäftsleute stinksauer: Wegen baufälligem Gebäude sind Stellplätze bei der Johannesbrücke gesperrt.

Hechingen - Die Geschäftsleute in der Unterstadt an der Johannesbrücke sind stinksauer. Durch ein einsturzgefährdetes Haus in der Unteren Mühlstraße sind zehn Parkplätze gesperrt. Dabei reichten die Stellplätze vorher schon nicht aus.Zwei Bäckereien, drei Gasthäuser, zwei Modeschäfte, eine Metzgerei, ein Spezialitätengeschäft, eine Eisdiele, ein Wochenmarkt – und das alles in einem Umkreis von kaum 100 Metern. Hier schlägt geschäftlich das Herz der Unterstadt. Aber bei den Kunden steigt der Blutdruck.

Eine Geschäftsfrau weist auf die Gewerbesteuer hin, die sie zahlt. "Da sollte man uns ja zumindest mal ein paar Parkplätze zur Verfügung stellen, damit wir das Geld überhaupt verdienen können.

Die Stadt ist nicht ganz unbeteiligt. "Wenn wenigstens der Stadtsheriff in dieser schwierigen Zeit nicht noch dauernd hier kontrollieren würde", stöhnt eine andere Geschäftsfrau. Gerade erst habe ihr ein Kunde aus einer Umlandgemeinde angedroht: "Wenn ich hier noch einen einzigen Strafzettel kriege, dann hat mich Hechingen als Kunde gesehen".

Mit "schwierige Zeit" meint sie die aktuelle Lage hinter ihrem Geschäft in der Unteren Mühlstraße. Zehn offizielle Parkplätze weist die Stadt hier aus, kein einziger ist benutzbar, weil von dem völlig baufälligen angrenzenden Schuppen der ehemaligen Stadtmühle Putz und Steinchen rieseln. Vor den Geschäften direkt an der Staig gibt es vier Kurzzeitparkplätze. Die teilen sich vier gutgehende Geschäfte und eine Gastwirtschaft. "Das hat vorher schon nicht gereicht", so ein Geschäftsmann, "jetzt ist es noch schlimmer".

Schnelle Rettung ist nicht in Sicht. Geschäftsleute haben schon bei Bürgermeisterin Dorothea Bachmann Druck gemacht, und die Stadt hat auch schon den Eigentümer der Mühle aufgefordert, hier schnell etwas zu ändern. Die Antwort scheint nicht besonders ermutigend gewesen zu sein. Es drohe ein "Baurechtsverfahren", habe ihr die Bürgermeisterin bedauernd mitgeteilt, so eine Geschäftsfrau. Jetzt müsse eine vierwöchige Frist abgewartet werden.

Allerdings kursieren in dem Quartier auch andere Lösungsvorschläge: Die Stadt könnte den baufälligen Schuppen doch kaufen, abreißen und dort Parkplätze einrichten. Der Preis werde sicher nicht allzuhoch sein, denn die Eigentümer müssten das Gebäude, das gar nicht genutzt werde, sonst auf eigene Kosten abreißen.