Weihnachtliche Lieder stehen bei den Stettenern auch im neuen Jahr hoch im Kurs. Fotos: Buckenmaier Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Bei "Stetten singt" dreht sich noch einmal alles um den Heiligen Abend

Zwar ist Weihnachten vorbei, doch die Stettener sangen trotzdem ihre Weihnachtslieder. Denn besinnliche Stimmung ist auch im neuen Jahr nicht verkehrt.

Hechingen-Stetten. "Stetten singt" ist im Johannessaal in der Klosterkirche in Stetten ins neue Jahr gestartet. Die musikalische Begleitung hatte an diesem Tag die "Gnadentäler Hausmusik" Stetten, welche die Veranstaltung mit einem Musikstück eröffnete. Das Treffen wurde infolge der Weihnachtszeit ganz weihnachtlich gestaltet.

Nach dem ersten Musikstück der "Gnadentäler Hausmusik" erfolgte zunächst eine Krippenführung durch die Stettener Osterriederkrippe. Wegen der Witterung und der niedrigen Temperaturen in der Klosterkirche erläuterte Klosterführer Franz Buckenmaier zunächst den Besuchern, wie die hiesige Weihnachtskrippe des von 1864 bis 1932 in München wirkenden berühmten Holzschnitzers und Bildhauers Stefan Osterrieder im Jahre 1907 unter Stadtpfarrer Brandhuber nach Stetten kam. Das geschah durch die Vermittlung von Else Reck, Tochter des damaligen Landgerichtspräsidenten, die in München studierte, und Beziehungen zu Osterrieder bekam.

Anschließend erläuterte er den Werdegang des Künstlers und dessen Arbeit. Dieser schuf viele große und kleine Skulpturen. Vor allem aber schnitzte er leidenschaftlich Krippenfiguren und entwickelte ein Abgussverfahren, um von seinen Holzschnitzerarbeiten die einzelne Figur wunschgemäß zu vervielfältigen. So konnte er die vielen Krippenbestellungen gut erfüllen, zumal die dann gefassten Hartgussfiguren den ursprünglichen Holzfiguren täuschend gleich sehen.

Das nächste Mal findet am 15. Februar satt

So hat er maßgeblich Ende des 19. und im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts zur Verbreitung von Weihnachtskrippen beigetragen, und seine Weihnachtskrippen stehen nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern. Im Anschluss an seine Ausführungen setzte der Referent dann die Führung in der ehemaligen Sakristei, wo die Krippe zu sehen ist, fort und erläuterte die Krippe und deren Figuren.

Nach der Krippenbesichtigung ging es dann zurück in den Johannessaal, und es folgte das Singen von Weihnachtsliedern mit musikalische Begleitung durch die "Gnadentäler Hausmusik". In den Pausen kam es wieder zu Vorträgen von weihnachtlichen, lustigen Geschichten durch Hannes Reis wie "Spruch für die Sylvesternacht" von Erich Kästner, oder "Die Alternativkönige" und "Katzenknödel" seines oberpfälzerischen Landsmanns Toni Lauerer und "Das Weihnachtsbäumchen" von Christian Morgenstern.

Mit "Weihnachtsabend" von Theodor Storm trug Gudrun Hensiek ebenfalls zur Unterhaltung bei, und Franz Bausinger war für die Erläuterung von Bauernregeln und Bräuchen in der Weihnachtszeit und in den Rauhnächten sowie zum Jahreswechsel und der Wintersonnenwende zuständig, sodass bei Musik, Gesang, Kaffee und Kuchen ein unterhaltsamer Nachmittag ablief.  

  Das nächste Mal gibt es "Stetten singt" am Mittwoch, 15. Februar, ab 19.30 Uhr im Johannessaal der Klosterkirche in Stetten.