Gut besucht war am Montag der Neujahrsempfang der Stadt Hechingen in der Stadthalle. Der Erste Beigeordnete Philipp Hahn begrüßte die Gäste. Foto: Stopper

Neujahrsempfang: Erster Beigeordneter gibt Rück- und Ausblick für die Stadt. Stettener Musiker spielen gut.

Hechingen - "Regierungspräsident" – was für ein wohlklingender Titel. Welche Person sich dahinter verbirgt, erfuhren am Montag die Gäste des Hechinger Neujahrsempfangs. Klaus Tappeser, neuer Regierungspräsident in Tübingen, stellte sich vor.

Der Abend hat seit vielen Jahren seine feste Struktur, bietet aber doch immer wieder interessante Variationen. Wen trifft man beim Eintritt ins Stadthallenfoyer zum ersten Geplauder? Neu in diesem Jahr, dass der Erste Beigeordnete Philipp Hahn und seine charmante Ehefrau Mandy alle Gäste per Handschlag begrüßte. Bürgermeisterin Bachmann ist ja bekanntlich in der Reha.

Für eine hochklassige musikalische Umrahmung sorgte in diesem Jahr die Blaskapelle aus Stetten unter ihrem Dirigent Klaus Endreß, und den Blick zurück und voraus in Sachen Hechingen gab Philipp Hahn in seiner Ansprache.

Aufhorchen ließ, dass er ein gemeinsames Projekt mit der Kreisbau zur Schaffung von günstigem Wohnraum anklingen ließ, das dieses Jahr in Gang kommen könnte. Im Zusammenhang mit dem geplanten Wohngebiet Killberg IV kündigte er an, dass damit wohl die Hürde von 20 000 Einwohnern geknackt wird und Hechingen Große Kreisstadt wird.

Hallenbadneubau, Wohngebiete, Flüchtlingsbetreuung mit Hilfe engagierter Ehrenamtlicher, Weiherstadionsanierung in diesem Jahr und Glasfasernetz waren Themen. Ebenfalls aufhorchen ließ, dass Hechingen nun die Zertifizierung des European Energy Awards hat. Hahn stellte hier das Projekt der Energiesammelkarten vor. Im Foyer wurden bereits erste Exemplare verkauft, nächste Woche startet die Aktion richtig.

Mit der Ankündigung, dass in diesem Jahr ein Spielplatz in der Oberstadt gebaut wird und der Bürgerhaushalt neu aufgelegt werden soll, ging der Ausblick weiter, und am Ende stellte er die neue Stadtbroschüre vor, die als "Kleiner Hechinger Stadtbegleiter" künftig auf die Reize der Stadt hinweisen soll.

Das war dann fast nahtlos ein Übergang zu dem, was der neue Regierungspräsident Klaus Tappeser in seiner Rede ansprach. Der frühere Rottenburger Oberbürgermeister und Landtagsabgeordnete, der im neuen Amt für ein Gebiet von Tübingen bis zum Bodensee zuständig ist, hielt ein Plädoyer für richtig verstandenen Lokalpatriotismus. Wer sich eine lebendige und attraktive Stadt als Wohnort wünsche, müsse dort eben auch einkaufen und sich in die Gemeinschaft einbringen, mahnte er. Entwicklungen wie der zunehmende Einkauf im Internet und die sinkende Bereitschaft, sich in Vereinen einzubringen, seien fast nicht zu stoppen. Aber eine gut funktionierende Gemeinschaft könne dennoch etwas entgegensetzen.

Hechingen sei eine schöne Stadt, die mit den Firmen des Medical Valley eine außergewöhnliche Industrie habe. Den Stolz darauf dürfe man durchaus zeigen, und die vielen kulturellen Attraktionen und Feste in der Stadt könne man am besten unterstützen, in dem man sie besuche. Dass den Bürgermeistern und vor allem den Gemeinderäten hier hohe Verantwortung zukomme, merkte er an.

Dann wurde zum Abschluss das Hohenzollernlied gesungen. Besonders laut und leidenschaftlich dieses Jahr, hatte es den Anschein, und dann strömten die Gäste ins Foyer zum Plausch bei Häppchen und Getränken, mit denen die Stadt die Besucher des Empfangs verwöhnte.