Beim Joggen ist die Frau ermordet worden. Symbolbild. Foto: dpa

Verdacht gegen den 68-jährigen Ehemann der getöteten Joggerin inzwischen "sehr zweifelhaft".

Hechingen/Pfullendorf - Im Prozess um den Mord an einer Joggerin in Pfullendorf (Kreis Sigmaringen) sind gleich zu Beginn Zweifel an der Schuld des 68-jährigen Ehemanns aufgekommen. Der zuständige Kripo-Beamte sagte am Mittwoch, der Verdacht gegen den Angeklagten erscheine ihm inzwischen „sehr zweifelhaft“. Außerdem berichtete er von einer dubiosen DNA-Spur, die die Fahnder am Leichnam des Opfers entdeckt hätten. Sie könnte darauf hindeuten, dass die 64-jährige Joggerin von einer bislang unbekannten Frau ermordet worden war. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 68-jährigen in dem Prozess am Landgericht Hechingen vor, seine Frau mit mehreren Hammerschlägen und 13 Messerstichen heimtückisch umgebracht zu haben.

Der Angeklagte war als freier Mann zu seinem eigenen Mordprozess gekommen. Er war bereits im Januar aus der Untersuchungshaft entlassen worden, weil die Hechinger Richter schon damals Zweifel an seiner Schuld hatten. Er selbst hat die Tat immer bestritten.

Der Vorsitzende Richter, Herbert Anderer, übte auch zum Prozessbeginn immer wieder Kritik an der Arbeit der zuständigen Soko „Stadion“. Unter anderem deutete er an, dass das wichtigste Beweisstück für die angebliche Schuld des 68-Jährigen womöglich unbrauchbar sei. Ein kleiner roter Faden vom T-Shirt des Mannes soll laut Anklage beweisen, dass er am Tatort war. Doch bei der Beweissicherung seien womöglich schwere Fehler gemacht worden, betonte Anderer.