Stobitzer informierte als Kostermagd verkleidet über das Leben im Dominikanerinnen-Koster. Foto: Schwarzwälder-Bote

"Zu Besuch bei den Nonnen und Mönchen" mit Stadtführerin Ursula Stobitzer / Klosterkirche in Stetten besucht

Von David Scheu

Hechingen. "Zu Besuch bei den Nonnen und Mönchen" waren die Teilnehmer einer öffentlichen Stadtführung unter der Leitung von Ursula Stobitzer am Samstag. Mit dem Fahrrad wurden verschiedene Stationen angefahren, an denen es Interessantes über die Hechinger Geschichte zu erfahren gab.

Erster Stopp der Tour war die Heiligkreuzkapelle

Seit über zehn Jahren bietet Ursula Stobitzer einmal jährlich eine Stadtführung an, bei der auf dem Fahrrad verschiedene Orte in Hechingen angesteuert werden. Jedes Jahr steht ein bestimmtes Thema im Mittelpunkt, diesmal das Hechinger Klosterleben in den vergangenen Jahrhunderten.

Eine stattliche Teilnehmerzahl von rund 40 Interessierten hatte den Weg zum Startpunkt bei der Domäne gefunden – die meisten absolvierten die Tour tatsächlich auch mit dem Rad, einige fuhren die Stationen mit dem Auto ab. Der erste Stopp wurde bei der Heiligkreuzkapelle eingelegt, wo Stobitzer die Sage vom Höllischen Schuss erzählte, an deren Ende der Bau der Kapelle gestanden haben soll.

Weiter ging’s die Landstraße hinunter nach Stetten zur dortigen Klosterkirche. Dort wurde die Gruppe von Stiftskantor Mario Peters und seinem "Chor der Nonnen" mit einem Kyrie Eleison in Empfang genommen. Im Anschluss informierte Stobitzer – stilecht als Klostermagd verkleidet – über das damalige Leben im Dominikanerinnen-Kloster sowie über die Entwicklung der Kirche: etwa die Plünderungen im 17. Jahrhundert während des Dreißigjährigen Krieges oder das Entfernen der Glasfenster im 19. Jahrhundert im Zuge der Säkularisation.

Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Wandlungen sei die Kirche heute von verschiedenen Stilen wie Renaissance, Gotik oder Barock geprägt. Die letzte Station führte schließlich in die Hechinger St.-Luzen-Kirche.

Chorgesänge versetzten die Teilnehmer in die damalige Zeit

Waren zuvor die Nonnen im Fokus, wurde nun über das Leben der Mönche informiert. Und auch Stiftskantor Peters war schnell von Stetten in die Unterstadt geeilt, wo er nun zusammen mit dem männlichen Teil des Stiftschors einen "Chor der Mönche" aufleben ließ. Die Chorgesänge bildeten so eine ideale gesangliche Ergänzung, welche die Teilnehmer in die damalige Zeit versetzte. Entsprechend wurden sowohl Stobitzer als auch Peters am Ende der zweieinhalbstündigen Führung mit Applaus bedacht. Nächstes Jahr wird sich die Rad-Stadtführung dem Thema "Herrschaftliche Residenzen in Hechingen" widmen und unter anderem den Lindich, die Villa Eugenia sowie den Schlossplatz anfahren.