Standort 1 gilt als Favorit. Foto: Stopper

Gemienderat soll am Donnerstag über Standortfrage entscheiden. Mit Pro und Kontra

Hechingen - Die Standortfrage für die Schulmensa hat in Hechingen hohe Wellen geschlagen. Am Donnerstag soll im Gemeinderat die Entscheidung fallen.

Wieso muss überhaupt eine Mensa gebaut werden?

Zwei von fünf Klassen der Hechinger Grundschule werden seit diesem Schuljahr als Ganztagsschule geführt. Auflage des Schulamts ist, dass die Stadt Hechingen für die Kinder eine Mensa bereitstellt. Als Provisorium werden die Schüler derzeit in der benachbarten Hauswirtschaftlichen Schule verpflegt.

Weshalb drängt der Bau einer neuen Mensa?

Bislang gibt es nur Erstklässler in der Ganztagsschule. Die werden nun Zweitklässler, ein neuer Erstklässler-Jahrgang kommt dazu. Statt 50 müssen dann 100 Kinder in der Ausweich-Mensa in der Hauswirtschaftlichen Schule verköstigt werden. Ab dem Schuljahr 2016/2017 wären es 150. Zu viel für ein Provisorium. Das Land will den Mensabau durch einen Zuschuss unterstützen. Dazu muss die Stadt bis spätestens 1. Oktober einen Antrag mit fertiger Planung vorlegen. Verpasst sie den Termin, so verfällt die Zuschuss-Zusage.

Welche Standortmöglichkeiten gibt es?

Wegen der Hanglage und eingeengten Platzverhältnissen werden bislang nur zwei mögliche Standorte für den Bau einer Schulmensa diskutiert: Der »Standort 1« auf einem Privatgrundstück gegenüber dem Eingang zur Hauswirtschaftlichen Schule und der »Standort 3« am Rand des Schulhofs zwischen Kreissporthalle und Werkrealschule. Dort stehen derzeit Garagen. Gemeinderat Jürgen Fischer hat noch einen weiteren Vorschlag, hat dafür aber in der Sitzung keine weitere Stimme erhalten.

Seite 2: Standort 1 - Pro und Kontra

Pro Standort 1

In der Gemeinderatssitzung am 7. Mai entschied sich eine Mehrheit überwiegend aus Freien Wählern, SPD und Bunter Liste für Standort 1. Auch Realschulrektor Stefan Hipp favorisierte als Rektorensprecher diesen Standort. Das Grundstück liegt näher zur Realschule und im Zentrum des Schulcampus. Das Schulgelände würde vergrößert, da 1200 Quadratmeter Privatgrundstück dazukömen. Die Schüler sollen vor der Mensa im Grünen sitzen können. Die Mensa solle "das Herz des künftigen Schulzentrums" werden, wurde argumentiert.

Kontra Standort 1

Da hier ein Privatgrundstück samt Gebäude gekauft werden muss, entstehen Extra-Kosten von geschätzt 300.000 Euro. Die Zufahrt über die Straße Am Schloßberg ist eng. Sie wird von Schülern als Fußweg genutzt, obwohl es keine Bürgersteige gibt. Das Grundstück grenzt an Gärten mehrerer Privathäuser. Ein Garten samt großer Bäumen würde dem Neubau zum Opfer fallen. Die Nachbarn haben eine Bürgerinitiative gebildet, die das Projekt mit juristischen Mitteln bekämpfen will. Es gilt als wahrscheinlich, dass dies die Planung so verzögern könnte, dass der Termin für einen Landeszuschuss nicht eingehalten werden kann.

Pro Standort 3

Rektor Stefan Hipp hat betont, dass auch dieser Standort akzeptabel ist. Bürgermeisterin Dorothea Bachmann befürwortet diesen Platz. Eine Mensa, die an den Schulhof angrenzt, kann gut in den Schulalltag eingebunden werden. Nach dem Essen können die Schüler in Sichtweite der Betreuer auf dem Schulhof spielen. Es gibt eine bestehende Zufahrt und Parkplätze, das Grundstück gehört der Stadt, kostet also nichts, und es ist bereits Schulgelände. Nachbarn sind durch Parkplatz und Straße zudem von der Mensa getrennt, was juristische Anfechtungen aussichtslos erscheinen lässt.

Kontra Standort 3

Ein Teil des Schulhofs fällt für die Mensa weg. Der Abstand zur Realschule, die ihr Ganztagsangebot in den nächsten Jahren ausweiten wird, ist größer. Es gibt wenig Grünflächen rund um die künftige Mensa.