Rudolf Guckelsberger liest Franz Werfel in der alten Synagoge

Hechingen. Die Alte Synagoge startet mit dem Abend zum Holocaust-Gedenktag das Programm für dieses Jahr: Am Dienstag, 27. Januar, liest Rudolf Guckelsberger Franz Werfel.

In den 20er- und 30er-Jahren gehörte der 1890 in Prag geborene Franz Werfel, Sohn einer reichen Kaufmannsfamilie, mit seinen Gedichten, Bühnenwerken, Essays und Novellen zu dem meistgelesenen deutschsprachigen Schriftstellern. Als er sich Anfang 1930 auf einer Reise in Damaskus aufhielt ,begegnete er verstümmelten armenischen Waisenkindern, was ihn so erschütterte, dass er den Entschluss fasste , den Abwehrkampf und das Elend des armenischen Volkes festzuhalten. Er begann genauestens zu recherchieren und schrieb 1932/33 sein Buch "Die Vierzig Tage des Musa Dagh". Von den Nazis wurde es 1934 verboten und Werfel wurde aus der Preußischen Akademie der Künste ausgeschlossen.

Rudolf Guckelsberger, der bekannte Stuttgarter Rundfunksprecher, der sich besonders durch seine literarischen Programme im Land einen Namen machte, ist seit Jahren ein gern gesehener Gast in der Alten Synagoge. Im Jubiläumsjahr 2013, als Verdi und Wagners Geburt vor 200 Jahren gefeiert wurde, las er bereits aus den Roman "Verdi" von Werfel.

Passend zum jetzigen Thema spielt der namhafte Pianist Alexander Reitenbach, Dozent an der Musikhochschule Stuttgart, Klavierwerke armenischer Komponisten, von denen Aram Katschaturian der bekannteste sein dürfte. Reitenbachs Großvater war Armenier, der in Georgien lebte.

Der Abend ist ein Beitrag zum diesjährigen Holocaust-Tag: 70 Jahre ist es her, dass die Rote Armee das KZ Auschwitz befreite. Diese erste Veranstaltung im Halbjahresprogramm 2015 findet am Dienstag, 27. Januar, um 19 Uhr in der Alten Synagoge Hechingen statt. Der Eintritt kostet zehn, ermäßigt acht Euro.