Zylinder und Zauberstab stehen Liese schon ganz gut, jetzt muss sie nur noch ein paar Tricks lernen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Artur Zeeb zeigt seine magischen Tricks und lässt fünfjähriges Mädchen staunen

Von Klaus Stopper

Kinder halten alles für möglich. Als sich die fünfjährige Liese Kornfält wünschte, "einen Zauberer zu treffen", hatte sie insgeheim wohl schon die Hoffnung, dass dann "wirklich" gezaubert wird. Andererseits ahnte sie auch, dass es eher um Tricks gehen wird. In ihrem Alter kann man durchaus beides gleichzeitig glauben.

Über die Aktion "Wünsch dir was" des Schwarzwälder Boten in Kooperation mit der Sparkasse Zollernalb sitzt sie an einem nieseligen Nachmittag dann tatsächlich etwas eingeschüchtert und mit großen Augen in Hechingen im geheimsten Zimmer von Zauberer Artur Zeeb, in dem Raum, in dem er seine magischen Tricks verwahrt, an dem Tisch, an dem er übt.

Was jetzt wohl kommt? Ein Klassiker. Aus einem leeren schwarzen Rohr zieht der Zauberer immer wieder neue farbige Tücher, und am Ende – da ist Liese wirklich begeistert – purzeln sogar noch Bonbons heraus. Um es gleich zu sagen: Sie alle verschwinden während der Vorstellung spurlos in Lieses Mund. Ein Trick, den viele Kinder beherrschen.

Eigentlich wünsche sie sich vom Zauberer vor allem eines, hat sie ihrer Mama vorher erzählt. Er solle ihr einen eigenen Zauberstab zaubern, damit sie fortan alles selber zaubern kann. Da muss Zeeb aber passen. "Glaubst du an den Weihnachtsmann?", fragt er vorsichtig. Liese denkt nach, weiß nicht recht.

Die Mama ist aber schon dafür, dass die Liese an das Christkind glaubt. In Weihnachtsdingen hält sich Zeeb raus, aber beim Zaubern will er ehrlich sein zu Liese. "Ich habe keine echten Zauberkräfte", sagt er offen. Und dann klebt doch auf wundersame Weise ein Kochlöffel an seiner Hand. Und dann verschwindet auch noch sein Daumen. Aber diese Tricks werden bewusst so tollpatschig ausgeführt, dass Liese schnell dahinterkommt.

Damit ist Zeeb eigentlich in seinem Zauberer-Element. Er gibt fast nur noch Kindervorstellungen, weil er sich da einfach wohler fühlt, und er hat dafür einen ganz eigenen Stil entwickelt. "Ich selber mache da immer alles falsch, und nur mit Hilfe der Kinder klappen die Tricks dann verblüffenderweise doch", erklärt er. Da entdeckten die Kinder plötzlich, dass sie besser zaubern können als der Zauberer selbst. Das mache einen Riesenspaß. Seine Auftritte bei Kinderfesten und in Kindergärten sind echte Renner.

Ein paar beeindruckende Sachen, die auf Anhieb klappen, hat er aber natürlich drauf. Schließlich soll Liese auch staunen. Ein Riesenzauberstab etwa, der dauernd auseinanderfällt, Kartonstreifen, die ihre Größe ändern, Spielkarten, die genau das zeigen, was man vorher angesagt hat, ein Ball, der scheinbar aus dem Ohr gezogen wird, eine Papiertasche, in der ein Geldschein einfach verschwindet.

Da wird die Mama aber doch sehr aufmerksam, denn der Schein gehört ihr. Über eine zauberhafte Taschengeld-Erhöhung lässt sie nicht mit sich diskutieren. Schade.

Anschließend wird gemeinsam eine Zaubertasche gefaltet. Einfach, fast wie ein Papierflieger. Man muss halt den Trick kennen. Liese zieht die Stirn in Falten. So einfach ist das also? Naja, sagt Zeeb, damit die Leute wirklich staunen, muss man schon viel Fingerfertigkeit einüben, Ablenkungsmanöver ausdenken, kleine Geschichten um den Trick herum erfinden, das alles macht erst den richtigen Zauber aus. Verzaubern kann man damit zwar niemand, aber bezaubern, das funktioniert dann schon.

Mit einem Zauberbuch unterm Arm und einer Kiste voller Minirequisiten verabschiedet sich Liese am Ende von Artur Zeeb. "Was meinst du, konnte der wirklich zaubern?", fragt die Mama. Liese kaut ihr letztes Bonbon und sagt nachdenklich: "Hm".