Ein schönes Konzert in der Kirche Mariazell haben die beiden Musikerinnen Teresa Dettling und Agnes Schmauder gegeben. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Gelungener Auftakt zu Kleinem Hechinger Kammermusikzyklus

Am Sonntag war es wieder soweit. Der dreiteilige "Kleine Hechinger Kammermusikzyklus" startete. Und wie immer fand dieser Auftakt in der Wallfahrtskirche Maria Zell statt.

Hechingen. Dabei präsentierte das Duo "2be" eine abwechslungsreiche Auswahl an Liebesliedern. Ob in gemütlicher Runde daheim oder am Lagerfeuer: Mit der Gitarre als Begleitinstrument macht das gemeinsame Singen Spaß. Zumindest in vergangenen Zeiten war dieser Zeitvertreib ziemlich beliebt.

Beim Auftaktkonzert der mittlerweile zum 17. Mal stattfindenden Veranstaltungsreihe des Tübinger Geigers Jochen Brusch mit dem städtischen Kulturbüro waren es zwei junge Frauen, die Kunstlieder interpretierten. Agnes Schmauder ließ dazu ihre geschmeidig-dehnbare Alt-Stimme erklingen, Teresa Dettling zupfte kunstvoll die klassische Gitarre. Die Gitarristin moderierte zudem das Matinée-Konzert und trug zum Thema passende Gedichte und Texte aus den vorgetragenen Liedern vor.

Unter dem Titel "Tell Me True Love", frei übersetzt "erkläre mir die wahre Liebe", boten die Beiden ein abwechslungsreiches Programm, bei dem das Thema Liebe aus den verschiedensten Sichtweisen beleuchtet wurde. Das hat Komponisten immer schon beschäftigt, so dass ein Querschnitt mit Werken aus der Renaissance bis in die Moderne angeboten werden konnte. In altem Englisch (von Barde John Dowland), Italienisch (Händel und Benjamin Britten) und am Ende auch in Deutsch.

Während diese Schubert-Lieder am Schluss wie ein Gute-Nacht-Lied und mit dem bekannteren "Ein Röslein auf der Heide" in heiterer Art daher kamen, wirkten manch andere Lieder unmittelbar aufs Gemüt. Wie das von Dowland, unter dessen Titel das Konzert stand, und besonders die Händel-Stücke "Ombra mai fu" (etwa: Nie gab es Schatten) aus der Oper "Xerxes" und "Lascia ch’io pianga" aus "Rinaldo", bei dem es übersetzt heißt: "Lass mich mein grausames Schicksal beweinen und seufzen um meine Freiheit ...".

Wenn in diesem Lied in zutiefst melancholischer Formgebung formschön die Verzweiflung und der große Herzensschmerz zum Ausdruck kamen, dann waren es bei den anderen Hingabe, Begierde oder schlichtweg das Wechselbad der Gefühle, in dem sich die Urheber der Texte und/oder der Musik bei der Niederschrift ihrer Werke befanden.

Das nächste Konzert der Reihe ist am Sonntag, 2. Juli, von 11 Uhr an in der Villa Eugenia. Der Pianist und Musikpädagoge Alexander Reitenbach spielt Klaviersonaten von Beethoven, unter anderem die "Mondscheinsonate".