Konzepte für eine Belebung der Jugendarbeit haben Philatelisten bei einem Kongress in Hechingen diskutiert. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Jubiläumsfeier der Hechinger Briefmarkenfreunde statt. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Zur Jubiläumsfeier des Hechinger Vereins kommen Gäste aus ganz Deutschland / Gründungsmitglieder geehrt

Hechingen. In stilvollem Rahmen haben die Hechinger Briefmarkenfreunde das Jubiläumsfest zu ihrem 50-jährigen Bestehen gefeiert. Die Zollernstadt wurde zum Mekka der Briefmarkensammler aus ganz Deutschland. Werner Zink, der Vorsitzende des Hechinger Verein, begrüßte auch viele Ehrengäste aus Norddeutschland, aus Wien und vom Partnerverein aus Wernigerode. Als Ehrengast schmerzlich vermisst wurde Ehrenmitglied Michael Prinz von Preußen, der am Donnerstag unerwartet verstorben war. Ihm wurde mit einer Gedenkminute gedacht.

In ihrem Grußwort zollte Bürgermeisterin Dorothea Bachmann dem Verein und seinen etwa 100 Mitgliedern ihren Respekt. "Briefmarken sind klein, leicht und nicht besonders stabil", meinte sie, "aber sie verbinden uns mit der Welt".

Im Unterhaltungsprogramm traten Tänzerinnen des Owinger Narrenvereins auf und der Magier Seybold. Auch er hielt sich an das Motto "Wir sind Zackenfreunde und wir sind Schwaben." Er schilderte die Entwicklungsgeschichte der Spätzle.

Vereinschef Werner Zink schilderte in seiner Rede weniger die Geschichte des Vereins, die in der Jubiläumsbroschüre von Dieter Grupp ausführlich dargestellt ist, er berichtete stattdessen über das Drumherum und den Erfolg der ersten Hechinger Sondermarke mit der Burg als Motiv. Eine Liebeserklärung an das Briefmarken-Hobby.

Während der Feier wurden drei Gründungsmitglieder geehrt: Dieter Blessing, Georg Niedermaier und Dieter Schepp. Für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden Peter Manz, Michael Ruthsatz und Werner Weissenegger.

Uwe Decker, der Präsident des größten Bundesverbands der Briefmarkenfreunde, der ebenfalls aus dem Hechinger Verein kommt, hatte zu diesem Abend eine große Sammlerin eingeladen: Carla Michel, die bekannte China-Spezialistin, die ihre Ehrung auch dazu nutzte, eine Lanze für ihr Hobby besonders bei den Frauen zu brechen.

Bernhard Hurm vom Lindenhof schwäbelte dann munter drauflos. Dass die Gäste aus dem Norden gelegentlich Übersetzungshilfen brauchten, schmälerte den großen Beifall nicht, den er erhielt.

Hechingen. Das Jubiläum der Hechinger Briefmarkenfreunde wurde am Wochenende von der Versammlung des Landesverbands Südwest begleitet. Zudem fand hier der erste Jugend-Phila-Bildungskongress statt.

Die Wahl von Peter Kuhm zum neuen Vorsitzenden war das zentrale Ereignis der Versammlung des Landesverbands. Kuhm ist Nachfolger des Bisingers Uwe Decker, der vergangenes Jahr zum Präsident des Bundesverbandes gewählt wurde. Außerdem wurden Dieter Schaile als Stellvertreter und Wolfgang Zimmermann als Geschäftsführer bestimmt.

In den Berichten wurden Probleme der Briefmarkenvereine beleuchtet. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Mitgliederzahl halbiert. 2013 waren noch 7264 Briefmarkensammler in Vereinen im Südwesten aktiv. Auch die Zahl der Vereine nimmt ab.

Über Gegenkonzepte des Bundesverbandes berichtete Uwe Decker. Dazu zählt er den Jugend-Phila-Bildungskongress. Zum Ehrenmitglied ernannt wurde der Ausstellungs-Organisator Walter Marchart aus Markgröningen. Die Ehrenmedaille des Landesverbandes erhielt der Hechinger Hans Capitanio.

Wie können Kinder und Jugendliche für das Briefmarkensammeln begeistert werden? Darüber debattierten die etwa 20 Teilnehmer des ersten Jugend-Phila-Bildungskongresses in Hechingen. Als Beispiel wurde die Zusammenarbeit mit Schulen genannt, Referentin war auch Karin Kriesell, bei den Hechinger Briefmarkenfreunden Schatzmeisterin und beruflich neue Rektorin am Gymnasium in Haigerloch. Dargestellt wurde auch, wie über Arbeitsgemeinschaften an Ganztagesschulen Jugendarbeit geleistet werden kann. Solche AGs leitet der Fellbacher Hans Steche. Christian Helfert, Jugendvertreter Süd-West, gab Tipps, wie man eine Jugendgruppe gründet und welche Fallstricke zu vermeiden sind.