Sein Name ist Bond, James Bond. Foto: Stopper

Ralf Merkel ist mit Open-Air-Saison halbwegs zufrieden. 5000-Zuschauer-Marke nicht geknackt

Hechingen - Die Welt hat er am Ende wieder mal gerettet, als Publikumsmagnet beim Open-Air-Kino aber hat James Bond eher versagt. Zu "Der Spion, der mich liebte" mit Roger Moore am Dienstag versammelte sich eher ein kleiner Kreis von Kennern.

Für Kino-Chef Ralf Merkel einerseits zu verschmerzen. Die Open-Air-Saison 2017 verlief aus seiner Sicht "ganz ordentlich", auch wenn die angepeilte 5000-Zuschauer-Marke nicht ganz erreicht wurde. Aber dass der Bond-Film so wenig zog, und das bei freiem Eintritt, das schmerzte ihn etwas. Denn genau auf diesen Film war er eigentlich besonders stolz.

1977 kam dieser Film in die Kinos. Ihn heute noch im Kino zeigen zu dürfen, dazu musste Merkel mit der Produktionsfirma direkt verhandeln. Das war es ihm aber wert, denn er mag diesen Bond-Film sehr. Jeder, der ihn damals gesehen hat, hat viele Szenen im Kopf. Wie James Bond auf Skiern über eine Felsklippe ins Leere stürzt und seinen Fallschirm mit Union-Jack-Design öffnet, wie er nach überstandener Lebensgefahr aus seinem Spezial-Auto-U-Boot einen Fisch aus dem Fenster wirft, die Unterwasser-Station, "Beißer" als Killer und, und, und. "Ich kann mich noch genau erinnern, wie und wann ich den gesehen habe", sagt Merkel. Warum der Film nicht zog? Achselzucken. "Alle, die ich gefragt habe, waren damals von der Idee begeistert."

Egal. Insgesamt lief das Open-Air überwiegend gut. Schade sei zwar gewesen, dass ausgerechnet am ersten Sonntag bei "Willkommen bei den Hartmanns" das Wetter schlecht war. 420 Zuschauer kamen trotzdem, "da wären sonst doppelt so viele gekommen", meint Merkel. Dass ein Regenguss kurz darauf die Technik so durchfeuchtet hat, dass der Projektor einige Zeit ausfiel, war auch Pech. Glück dagegen, dass sein Filmteam aus zwei kaputten Servern einen halbwegs funktionierenden zusammenbasteln konnte. "Hut ab, das war echt professionell", so Merkel. Der Abend war gerettet, auch wenn der Film dann erst Mitternacht zu Ende war.

Der Gourmet-Abend war eine Punktlandung

Dafür war dann der Gourmet-Abend am Donnerstag ideal. Ein lauer Abend, volles Haus, tolle Stimmung. "Das war gottseidank eine Punktlandung", freut sich Merkel. Vergangenes Jahr sei dieser Abend völlig verregnet gewesen. So etwas frustriere.

Schöne Überraschungen gab es auch. "Monsieur Pierre geht Online", ein Film der in den Kinos unterging, lief Open-Air ganz gut. "Ich dachte schon, das wird unser Flop-Film", erzählt Merkel, "und dann haben ihn Open-Air mehr Leute gesehen als in der ganzen Zeit, als er im Kino lief". Das freue ihn auch deshalb, weil er den Film selber gut finde.

Sollte jemanden nun die späte Reue packen, dass er manche Filme dieses Jahr Open-Air verpasst hat – vom 18. bis 29. August läuft fast das gleiche Programm nochmal beim Open-Air in Gammertingen. James Bond allerdings nicht. Wer dieses Nostalgie-Erlebnis verpasst hat, wird auf die nächste Chance wohl lange warten müssen.