Stadtmarketing: Lichter illuminierten die historischen Gebäude und Plätze / Märkte und Aktionen

Die Lichter glitzerten in diesem Jahr mehr als dass sie glänzten und strahlten, den Schnee gab es aber erst einen Tag später – der Hechinger Lichterglanz lockte dennoch Tausende in die Stadtmitte.

Von Eberhard Wais

Hechingen. Die Hechinger Innenstadt bewies einmal mehr ihre Attraktivität – die allermeisten Einzelhändler hatten bis spät in die Samstagnacht geöffnet, zehntausende Lichter illuminierten die historischen Gebäude und Plätze zu einem romantischen Stimmungsbild.

Erwartungsgemäß war die Eröffnung des Mittelaltermarktes am frühen Samstagnachmittag noch eine eher einsame Angelegenheit, nur wenige Besucher verfolgten den Einmarsch der Barden, Gaukler, Händler, Scharlatane und Feuerkünstler auf den Schlossplatz. Herold Karolan Lieb verhieß dennoch einen unterhaltsamen Samstag. Ob es die Leder und Schmuckkünstler waren, die Musiker oder der Zirkusdirektor mit seinen Mäusen – der Spaß und Kurzweil war gesorgt. Selbst der kurzzeitig über den Schlossplatz fegende Graupelsturm mochte dem nicht wirklich Abbruch tun.

Kirche lockt mit einem bunten Lichterspektakel

Abends erstrahlten immer mehr Lichter quer durch die Stadt, allerdings mit starker Konzentration auf die Oberstadt. In der Villa Eugenia war wieder ein auserlesener Kunsthandwerkermarkt aufgebaut. 21 Aussteller präsentierten selbst Gebasteltes, Schmuck, Floristik, Papier und Holzgegenstände. Lionsclub und Partnerschaftskomittee verkauften erlesene Weine, und es wurde in gediegenem Rahmen bewirtet. Der Obertorplatz gab hingegen ein eher trostloses Bild ab, aber angesichts der nicht abgeschlossenen Bauarbeiten wohl nicht zu vermeiden.

Ganz anders hingegen vor der Stiftskirche, der Einfallspforte für die Nachtschwärmer. Nicht wenige schwenkten gleich rechts ab zu einem kurzen oder längeren Besuch in der altehrwürdigen Kirche, die wie im vergangenen Jahr mit einem bunten Lichterspektakel mit Musik und Kommentaren lockte. Zeit zum Verweilen und in sich kehren.

Aber ab dem Marktplatz steppte dann wieder der Bär. Die Besucher drängten um Feuer und Bänke, viele wärmten sich angesichts der immer bissigeren Kälte in den Geschäften auf und entdeckten dabei nicht selten Dinge, an die sie vorher gar nicht gedacht hatten.

Stelzenläufer wandeln über den Marktplatz

Es gab Musik für wohltätige Zwecke, kleine Geschenke und nicht selten große Augen. Solche waren auch beim Besuch der illuminierten Stelzenläufer angesagt, die im Verlauf des Abends über Markt- und Schlossplatz wandelten. Sie bilden mit ihren blau beleuchteten, phantasievollen Kostümen einen tollen Kontrast zu den gelb-rötlichen Lichtern an den Fassaden, und in den Geschäften. Am Rain waren die Kunstfreunde in ihrem Element, und an Schlossplatz kulminierte dann das Geschehen. Dort lockten die Marktbeschicker mit ihren Waren und Genüssen, Rüstungen, Gewändern, mittelalterlichen Kurzwaren.

Für die Kleinsten war das handbetriebene Karussell und sein bestens gelaunter Betreiber eine wahre Freude. Es gab wieder Bogen und Armbrustschießen, Schmuck und Hornwaren, Seifen, Liköre, selbst gezogene Kerzen, das Mäuseroulette und das Schmaushaus. Für Musik sorgten die Barden von Fremitius, Feuerkünstler, Mimikri zog schnell alle Blicke auf sich. Unterbrochen wurde der bald endlose Strom nur durch das Musikfeuerwerk am Citypark, wo fast alle hinstrebten, nur um dann wieder über Marktplatz an den Schlossplatz zu flanieren.