Das Kapitel PPP kann für das Hechinger Hallen-Freibad endgültig zu den Akten gelegt werden. Foto: Stopper

Vergleichsvereinbarung zwischen Stadt und Firma s.a.b. wird in Gemeinderatssitzung öffentlich vorgestellt.

Hechingen - Der letzte Akt im Drama um das PPP-Modell für das Hechinger Hallen-Freibad soll am Donnerstag, 24. Juli, von 18.30 Uhr im Hechinger Gemeinderat spielen. Dann wird offengelegt, wie die gütliche Einigung mit der Firma s.a.b. aus Friedrichshafen ausgestaltet ist.

Das Scheitern des PPP-Projekts vor fünf Jahren hat Hechingen wohl viel Ärger erspart. Der Eindruck drängt sich auf, wenn man im Internet den Begriff "s.a.b." eingibt. In Winterberg und in Leimen, wo die s.a.b. prestigeträchtige Bäderprojekte realisierte, zahlen die Kommunen mittlerweile viel mehr Geld, als anfangs vereinbart. Es wird über Baumängel gestritten und um Schadenersatz geklagt. In den Zeitungsberichten über diese Auseinandersetzungen sind Sätze zu lesen wie: "Der Fall ist kompliziert und von außen nicht leicht durchschaubar."

In Hechingen hatte seinerzeit das Landratsamt PPP gestoppt, nachdem der Gemeinderat sich bereits mehrheitlich für dieses Projekt entschieden hatte. Die PPP-Frage hatte zuvor die Einwohnerschaft und den Gemeinderat zutiefst gespalten. Einige sahen hier eine günstige Möglichkeit, ohne hohe Belastungen für die städtischen Finanzen ein saniertes und erweitertes Bad zu bekommen, andere hatten den Verdacht, hier durch schwer nachvollziehbare Finanztransaktionen in ein unüberschaubares finanzielles Abenteuer zu stürzen.

Nachdem klar war, dass es mit PPP in Hechingen nichts wird, fingen die juristischen Nachhutkämpfe an. Die s.a.b. forderte von der Stadt Hechingen Schadensersatz. Man habe in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren den Zuschlag erhalten, der Gemeinderat habe dem Vorhaben zugestimmt, durch das letztliche Scheitern sei der Firma ein Schaden entstanden, wurde argumentiert. Von 1,5 Millionen Euro war die Rede. Hechingen ist gegen solche Ereignisse zwar versichert, aber gemeinsam mit der Versicherung wurde über Jahre hinweg zäh über die Höhe einer berechtigten Forderung diskutiert. Nun scheint eine Einigung erzielt worden zu sein. Was dies die Hechinger Stadtkasse kostet, wird am Donnerstag offen gelegt.