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Nicht nur Innenstadt betroffen. Kein Toben mehr im Fürstengarten. Herrchen sind geteilter Meinung.

Hechingen - Freudiges Schwanzwedeln oder verärgertes Knurren – wie haben die "Besten Freunde" der Hechinger wohl auf den jüngst eingeführten Leinenzwang reagiert? Wir waren auf Straßen, Parks und Wiesen und haben nachgefragt.

Das Thema hatte im Gemeinderat für eine Diskussion gesorgt. Doch am Ende wurde die Entscheidung gefällt: In Hechingen ist der uneingeschränkte Leinenzwang für Hunde eingeführt. Diejenigen, die dieser neue Beschluss am meisten betrifft – nämlich die Vierbeiner – kamen dabei nicht zu Wort. Das ändert sich jetzt.

"Seit Einführung des Leinenzwangs kann man nicht mehr so toll spielen und laufen", sagen der fünfjährige Mischling Cester. Oder würde er zumindest sagen, meint sein Frauchen. Cester wäre durchaus einsichtig, wenn der Beschluss nur die Innenstadt betreffen würde – aber beispielsweise im Fürstengarten fühle er sich jetzt schon eingeschränkt.

Widersprechen würde ihm da Emma. Die Hündin wird von ihrem Herrchen immer mit dem Fahrrad ausgeführt, kann sich also nicht über fehlende Bewegung oder Geschwindigkeit beklagen. Ihr mache die Leine nichts aus, daran sei sie nach all den Jahren gewöhnt.

Ähnlich wie Emma sieht das auch der sechsjährige Lucky.

Lucky macht es nichts aus, Mia und Axel schon

Dem amerikanischen Cocker Spaniel macht der neue Beschluss nichts aus. Er ist nur ab und zu als Tourist in Hechingen beim Gassi gehen und bei diesen eher seltenen Gelegenheiten könne er die Einschränkung hinnehmen. Ganz anderer Meinung ist da Mia. Sie meint, so ihr Frauchen, dass ihr und ihren wohl erzogenen Freunden Unrecht getan wird. Sobald eine schwierige Situation auftritt oder man sieht, dass ein Mensch Angst hat, ruft ihr Frauchen sie zu sich – und dann akzeptiert sie auch die Leine. So hat das bisher reibungslos funktioniert bei der achtjährigen Hündin.

Ähnliches lässt auch das Herrchen von Axel verlauten. Der zehnjährige Hovawart akzeptiert die Notwendigkeit einer Leine – vor allem an Stellen, wo es hauptsächlich ums Schnüffeln geht. Aber für den freien Auslauf ist der Leinenzwang natürlich mehr als hinderlich.

Igor bemängelt die nun schwieriger gewordene Kommunikation

Auch bei Igor kam es bisher nie zu Schwierigkeiten. Der mit 12 Jahren älteste Vierbeiner im Feld der "Befragten" findet, wie sein Herrchen meint, die Kommunikation mit seinen Artgenossen sehr wichtig – und bei eben dieser stört ihn die Leine sehr. Er würde aber auch verstehen, dass dieser direktere Umgang ohne Leine mit schlecht erzogenen Hunden zu Zankereien führen kann. Fazit: Die Hechinger Herrchen und ihre Hunde sind insgesamt geteilter Meinung zum Leinenzwang.