Über die Beziehung zwischen Humor und Tod sprach Michael Falkenbach im Bildungshaus St. Luzen. Foto: Ullrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Humortrainer Michael Falkenbach hält Vortrag auf Einladung des Hospizvereins

Von Bernd Ullrich

Hechingen. Humor und Tod, zwei scheinbar widersprüchliche Begriffe nahm sich der Humortherapeut Michael Falkenbach auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Hospiz des Caritasverbandes Zollern, des Betreuungsvereins SKM Zollern im Bildungshauses St. Luzen zum Thema.

In seinem humorvollen, mit vielen Witzen gewürzten Vortrag, vermittelte er überraschende Einsichten. Er ging auf den Spruch "Ich lach’ mich tot" ein, der zwar nicht wörtlich gemeint sei, aber oft verwendet werde. Darin sehe er bereits ein Indiz dafür, dass Tod und Fröhlichkeit manchmal nahe beieinander liegen, meinte Erwin Schäfer vom Caritasverband in seiner Begrüßung der über 50 Besucher.

Seit zwölf Jahren ist Michael Falkenbach Humortrainer und –therapeut. Seine Erfahrung: Humor ist ein Kraftspender, der eine positive Lebenseinstellung ermöglicht. Lachen sei ohnehin gesund, allein schon deshalb, weil dadurch die Hälfte der 650 Muskeln eines Menschen in Tätigkeit treten, aber auch, weil es ein Akt der Befreiung sei.

"Betrachten Sie Humor und Lachen als persönlichen Friedensstifter", empfahl er. Kinder würden pro Tag bis zu 400 mal lachen, Erwachsene meist nur 40 mal. "Gönnen Sie sich eine Portion Heiterkeit und genießen Sie das Jetzt", riet er dem Publikum.

Aber Tod und Lachen, geht das? Es geht. Und es ist wichtig, ist er überzeugt. Zwei Stunden nach Beginn eines Leichenschmauses wisse man oft nicht, ob es sich um eine Trauer- oder eine Hochzeitsgesellschaft handle, so seine Erfahrung. Das Lachen sei ein Ventil, um den seelischen Druck auszugleichen, es sei auch eine Möglichkeit zu trösten und zu heilen. Es dürfe natürlich getrauert werden, aber es sei nicht erstrebenswert, in Trauer zu erstarren, darin zu verharren oder daran zu zerbrechen. Mit Heiterkeit können man Stress, Unzulänglichkeiten Schwierigkeiten und Missgeschicken begegnen.

Humor sei auch eine Form der Liebe, bei der es darum gehe, etwas annehmen zu können. Man müsse sich nicht selber "beschweren", nicht selber belasten, meinte der Referent, der seine eh schon sehr stark von Humor geprägten Ausführungen immer wieder durch Witze weiter auflockerte und ausgesprochene Unterhalterqualitäten zeigte. "Und denken Sie bitte daran", meinte er am Schluss seines sehr dichten Vortrages, in den die Zuhörer stellenweise aktiv mit einbezogen wurden, "Lachen ist kein Zeitverlust."

Der überaus starke Beifall ließ dem Referenten keine andere Wahl als die einer Zugabe – natürlich in Form eines Griffes in die Witzekiste.