Inmitten seiner Installation stand das Künstlerpaar Ariane Faller und Mateusz Budasz (links) Kunstexperte Clemens Ottnad (rechts) und den Gästen Rede und Antwort. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Ariane Faller und Mateusz Budasz lassen sich Details ihrer Arbeiten und ihrer Installation entlocken

Von Andrea Maute

Hechingen. Kunst ist für Ariane Faller und Mateusz Budasz Teil des realen Lebens, der Raum ein wichtiger Faktor im Gefüge des künstlerischen Schaffensprozesses. Warum sie sich nicht verbiegen lassen und wie aus zwei Positionen ein gemeinsames Werk entsteht – das verriet das Künstlerpaar am Sonntag im Weißen Häusle.

Kunstwerke sind nicht nur optische Anziehungspunkte, sondern polarisieren, werfen Fragen auf, regen zur Diskussion an. Wie kam diese Arbeit zustande, was ist die Intention dahinter? Am letzten Tag der Ausstellung von Ariane Faller und Mateusz Budasz hatten Interessierte Gelegenheit, sich über das Gesehene auszutauschen und den Künstlern das eine oder andere Detail zu entlocken.

In kleiner Runde plauderte das Künstlerpaar aus Furtwangen im Gespräch mit Kunstexperte Clemens Ottnad aus dem Nähkästchen. Unter dem Titel "Pool" war im ehemaligen fürstlichen Billardhäuschen vier Wochen lang eine Installation zu sehen, die einerseits Anklänge an den ehemaligen Verwendungszweck des Raums enthielt, andererseits ein Spiel der Mehrdeutigkeiten eröffnete. Wie gelingt es, aus zwei Positionen, aus einem "Pool von Ideen", ein gemeinsames Werk zu schaffen? Der Vermutung, dass die Arbeit unter diesen Umständen auf einen Kompromiss hinauslaufen könnte, erteilte Mateusz Budasz eine Absage. Das, was entstehe, sei "das maximal Rausholbare aus unser beider Sicht"; ein Prozess, der sich "im Dialog" entwickeln sollte. "Im Idealfall sind beide am Ende zu 100 Prozent zufrieden", so Budasz.

Auch die Tatsache, dass das Konzept des Werkes auf den jeweiligen Ausstellungsort, den Raum, abgestimmt wird, ist, so Ariane Faller, von elementarer Bedeutung. "Unser Anspruch ist es, uns richtig auf den Ort einzulassen – mit der Gefahr des Scheiterns", pflichtete ihr Partner bei. Dieses Stichwort griff im Anschluss auch Clemens Ottnad auf; war doch eine Besonderheit der Installation, bei der Holzklappböcke zusammen mit Dachlatten und anderen plastischen Objekten eine kunstvolle Struktur bildeten, gerade ihre Fragilität. Denn bis auf eine Schraube wurde das Werk nicht mit Metallstiften oder Ähnlichem befestigt. Die Raumskulptur war vielmehr über Wände, Boden und Deckenflächen verspannt, lediglich gehalten von verankerten Holzspänen.

Bezogen auf das Stichwort "Vergänglichkeit" schlug der Kunstexperte dabei den Bogen zum menschlichem Leben, in dem einzelne Faktoren wie Krankheit oder Tod alles zum Einstürzen bringen können. Dass Dinge immer "nur für den Moment bestehen" und "nur für eine bestimmte Zeit für einen bestimmten Ort geschaffen werden", ist, wie Künstlerin Ariane Faller betonte, ebenso Teil dieses Konzeptes, wie auch die Tatsache, sich künstlerisch "nicht verbiegen" zu lassen und sich auch jenseits des rein Kommerziellen seine Eigenheiten zu bewahren.