Aufsichtsrat beurlaubt Geschäftsführer / Karl-Heinz Bogenschütz und Jürgen Weber neu im Vorstand
Hechingen. Krach bei der Kreisbaugenossenschaft He-chingen: Der Aufsichtsrat hat am Wochenende Jens Kirschner, geschäftsführendes Mitglied des Vorstands, vorläufig seines Amtes enthoben.
Der Aufsichtsrat sehe "keine gemeinsame und tragfähige Grundlage mehr für eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit", erklärte die Kreisbaugenossenschaft gestern Nachmittag in einer vom Aufsichtsrats-Vorsitzenden Jo-achim Krüger unterzeichneten Pressemitteilung. Kirschner sei am Wochenende "vorläufig seines Amtes als Vorstand sowie von allen damit zusammenhängenden Funktionen in den Tochterunternehmen der Kreisbaugenossenschaft Hechingen e. G. enthoben" worden.
Einzelheiten des Zerwürfnisses nannte die Kreisbaugenossenschaft nicht. Es gebe keine Alternative zu der Amtsenthebung, nachdem eine einvernehmliche Lösung mit Kirschner nicht zustande gekommen sei, heißt es in der Pressemitteilung nur. Im Interesse der Genossenschaft und ihrer Mitglieder sei die "Entscheidung nicht vermeidbar" gewesen.
Über die dauerhafte Amtsenthebung Kirschners und die Beendigung des Anstellungsverhältnisses soll jetzt eine außerordentliche Mitgliederversammlung beraten. Dann werde der Aufsichtsrat der Kreisbaugenossenschaft auch eingehend "über die gegebene Situation informieren".
Der Beurlaubung Kirschners ging die Ankündigung von Franz Steinhart voraus, seine Vorstandstätigkeit bei der Kreisbaugenossenschaft aus beruflichen Gründen zu beenden. Er wolle seine volle Kraft der Volksbank Hohenzollern widmen, die Anfang nächsten Jahres die Fusion mit der Volksbank Balingen plant.
Die beiden vakanten Stellen sind bereits mit Karl-Heinz Bogenschütz und Jürgen Weber neu besetzt worden. Bogenschütz ist Aufsichtsratsmitglied der Kreisbaugenossenschaft. Das Mandat ruht, während er Vorstandsmitglied ist. Jürgen Weber amtierte bereits früher als Vorstandsmitglied der Kreisbaugenossenschaft. Er war von 1995 bis 2011 Bürgermeister in Hechingen.
Beide seien mit dem Unternehmen bestens vertraut, so dass die Kreisbaugenossenschaft "personell gut aufgestellt ist" und allen anstehenden Aufgaben gerecht werden könne, heißt es in der Pressemitteilung, in der auch Bedauern über den Weggang von Franz Steinhart geäußert wird. Mit ihm habe gutes und vertrauensvolles Einvernehmen geherrscht, stellt der Aufsichtsrat der Kreisbaugenossenschaft fest.