Wann der Ball beim Minigolf ins Loch rollt, ist vor allem eine Frage der Übung. Fotos: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Auf der Minigolf-Anlage schwingen blutige Anfänger und geübte Golfer die Schläger / Erfolgreiches Turnier

Von Andrea Maute

Hechingen. Maßnehmen, abschlagen und im Idealfall auf Anhieb einlochen: Minigolf ist nicht nur ein unterhaltsamer Freizeitspaß, sondern auch ein anspruchsvoller Turniersport. Auf dem Rapphof in Hechingen schwingen sowohl blutige Anfänger als auch geübte Golfer gerne den Schläger.

Der Ball rollt und rollt über die rotgestrichene Bahn der idyllisch gelegenen Minigolfanlage. Wann er mit einem leisen Ploppen im Loch landet, ist vor allem eine Frage der Übung. Während Profis nur wenige Schläge benötigen, verweilen Einsteiger meist längere Zeit an der selben Bahn.

"Etwa zwei bis drei Jahre braucht man, bis man richtig in diesem Sport drin ist", weiß Günther Konstanzer, der mit seiner Ehefrau Sieglinde die Anlage auf dem Hechinger Rapphof betreibt. Das Publikum, das dort dem Minigolf frönt, ist bunt gemischt. Oft sind es Familien mit Kindern, die nicht auf Titeljagd gehen, sondern dieses Hobby aus Spaß an der Freude ausüben. Andere hingegen haben Ambitionen – so etwa die Mitglieder des Minigolfclubs Hechingen. Sie sind regelmäßig auf dem Rapphof anzutreffen und üben, um in der Liga möglichst weit oben mitzuspielen. Denn was nur wenige wissen: Minigolf wird, vergleichbar mit Fußball, bis hoch auf Bundesebene gespielt – und ist, so kann man sagen, eine Wissenschaft für sich.

"Je nach Bahnbeschaffenheit können bei einem Turnier 25 bis 30 verschiedene Bälle zum Einsatz kommen", erklärt Konstanzer. Ein Turnierball kann dabei schon mal 15 bis 18 Euro kosten. Doch was braucht es außer der richtigen Ausrüstung, um in dieser Sportart Erfolg zu haben? Wichtig sei in erster Linie Konzentration – und die Fähigkeit, frei aufspielen zu können, betont der Platzbetreiber. Wird dann noch fleißig geübt, hat man gute Chancen, vorne mit dabei zu sein.

Zwölf Mitglieder des Hechinger Clubs bestreiten regelmäßig Turniere. Besonders stolz ist man im Verein, einige sehr gute Nachwuchsspieler in den Reihen zu haben. Die Jugend allgemein wieder mehr für Minigolf begeistern zu können – das würde sich Günther Konstanzer, der selbst gerne den Schläger schwingt, sehr wünschen.

Ob der Volkssport in den vergangenen Jahren an Beliebtheit eingebüßt hat? Generell kann man das nicht sagen. Zwar sei der durch eine Fernsehsendung vor einigen Jahren ausgelöste Boom inzwischen wieder abgeebbt, trotzdem werde Minigolf auch heute nach wie vor gerne gespielt. Dies wurde auch beim Jedermann-Turnier deutlich, an dem sich am Wochenende 45 Hobbysportler beteiligten, darunter viele treue Spieler. So waren etwa die Zoller-Hexen aus Hechingen zum achten Mal in Folge mit dabei und haben somit bei keinem Turnier gefehlt.

Die Ergebnisse des Jedermann-Turniers, bei dem drei Runden gespielt wurden: Jugend: 1. Platz: Niklas Riedlinger (115 Schläge), 2. Platz: Nick Bulach (116), 3. Platz: Kevin Bulach (119). Damen: 1. Platz: Katharina Selig (117), 2. Platz: Cordula Bulach (126), 3. Platz: Roswitha Maute (150). Herren: 1. Platz: Walter Löffler (110), 2. Platz: Siggi Manz (117), 3. Platz: Günter Bulach (118). Mannschaft: Jugend: 1. Platz: "Die Unglaublichen" (507). Damen: 1. Platz: Sportschützen Hechingen (732), 2. Platz: Zoller-Hexen Hechingen (737). Herren: 1. Platz: Südkurve Haigerloch-Stetten (499), 2. Platz: "Chancenlos" - Stein (510), 3. Platz: "Four Otti’s" (578).