Kaplan Hannes Rümmele wird morgen verabschiedet / Nach drei Jahren in St. Luzius geht es weiter

Von Julia Brenner

Hechingen. Drei Jahre lang war Kaplan Hannes Rümmele in Hechingen. Jetzt geht es weiter für den angehenden Pfarrer. Morgen früh wird der 32-Jährige beim Jakobus-Patrozinium in der Stiftskirche verabschiedet.

Die zwei letzten Jahre seiner Ausbildung zum Pfarrer wird der 32-Jährige in der Seelsorgeeinheit Schutterwald-Neuried bei Offenburg absolvieren. Knapp 14 000 Katholiken werden in der katholischen Seelsorgeeinheit betreut. Ursprünglich stammt Rümmele aus Schönau, der Heimatstadt von Fußball-Bundestrainer Jogi Löw. Bevor er den Schlüssel zum Pfarrhaus wieder abgibt, steht für den jungen Kaplan noch die Ministrantenwallfahrt nach Rom an.

Hauptanliegen seiner Arbeit sei es, "Menschen in Verbindung mit Christus" zu bringen, sagt Hannes Rümmele. Da sei es auch nicht von essentieller Bedeutung, dass diese Begegnung zwischen Jesus und dem Menschen unbedingt im Kirchengebäude stattfinde. "Kirche ist viel mehr als nur dieses Haus aus Stein", sagt Rümmele. Um Glauben zu leben und zeitgemäß zu vermitteln, müsse man eben "auch mal am Lack kratzen", sich weiterentwickeln und zum Beispiel auch moderne Medien mit einbeziehen, "ohne dabei die eigenen Werte aufzugeben". Viel habe er dabei während seiner Zeit in der Seelsorgeeinheit St. Luzius auch von Gemeindereferentin Melanie Fecker gelernt, mit der er ein neues Firmkonzept erarbeitet hat. Oft wurden dann die Pläne auch nicht am Besprechungstisch im Pfarrhaus geschmiedet, sondern im Eiscafé, "da lässt es sich prima diskutieren", so Rümmele.

Im Pfarrhaus auf dem Hechinger Kirchplatz hat Hannes Rümmele mit Stadtpfarrer Gabriel Maiwald und vorher dessen Vorgänger Benedikt Ritzler "wie in einer Wohngemeinschaft" gewohnt. Gekocht wurde zusammen, das Lieblingsessen: "Och, eigentlich alles", grinst Rümmele.

Und wie fühlt es sich an, der Zollernstadt den Rücken zu kehren? Als angehender Pfarrer müsse man eben damit zurechtkommen, dass man an seinen Stationen immer nur vorbeilaufe, sagt Rümmele. Trotzdem schmerze es, die vielen liebgewonnenen Bekannten zurückzulassen. Viele tiefe Freundschaften nehme er aber auch mit. "Diese Stufe muss man halt nehmen."

"Den Blick auf die Burg jeden Abend vom Sessel aus, den werde ich natürlich auch vermissen", gibt Rümmele zu.

Nachfolger von Rümmele in Hechingen wird ab September übrigens Rolf Paschke. Auch er wird entweder zwei oder drei Jahre seiner Ausbildung in Hechingen absolvieren. Rümmele und er kennen sich bereits vom Studium.

Morgen, Sonntag, wird Rümmele beim Jakobpatrozinium in der Hechinger Stiftskirche verabschiedet. Gleichzeitig mit ihm geht auch Gemeindereferentin Melanie Fecker in den Mutterschutz. Der Festgottesdienst beginnt um 10.30 Uhr und wird unter anderem von den Kirchenchören der Seelsorgeeinheit und dem Hechinger Kammerorchester untermalt.