Foto: Kübler Foto: Schwarzwälder-Bote

Konrektor Siegbert Amann verlässt die Albert-Schweitzer-Schule

"Die Schüler erzählen einem alles, auch das, was man nicht wissen will", sagt Siegbert Amann. Der 63-Jährige ist seit 26 Jahren Lehrer an der Albert-Schweitzer-Schule. Nun geht er in den Ruhestand.

Hechingen. Vor 40 Jahren startete Amann seine Lehrerlaufbahn. Er unterrichtete an Schulen in Meßstetten, Albstadt und Hechingen. Lehrer zu werden, sei für ihn immer ein Traum gewesen. Bereits mit sechs Jahren habe er gewusst, dass er Lehrer werden wolle. Ganz nach seinem Opa.

Er sei dann bewusst Sonderschullehrer geworden. "Ich wollte nicht der klassische Wissensübermittler werden", berichtet er. Bei der Sonderschulpädagogik gehe es um mehr, um das Kind in seiner Gesamtheit. "Man ist auch Ratgeber für die Kinder", erklärt Amann. Was besonders schön an dem Beruf sei: Schüler zu erleben, die an der Förderschule wieder aufblühen, nachdem sie an anderen Schulen nur schlecht waren. Später sei es toll, wenn man ehemalige Schüler in der Stadt treffe und mitbekomme, dass sie ihren Weg geschafft hätten.

Der Kreis schließt sich

Geboren ist der 63-Jährige sogar selbst in Hechingen, aufgewachsen und immer noch wohnhaft allerdings in Ofterdingen. Dass er trotz Reiselust in seiner Lehrertätigkeit nie über den Zollernalbkreis hinausgekommen ist, findet er schön. Vor allem, dass sein letzter Stopp Hechingen geworden ist: "Da schließt sich am Ende der Kreis. Hier bin ich ja auch geboren."

Die Entwicklung des Schulstandortes Hechingen sieht Siegbert Amann positiv: "Es bewegt sich viel." Stolz ist er selbst auch auf die Inklusionsklassen, die er mitinitiiert hat. Aber auch Veränderungen wie der Mensabau seien positiv. Und auch die Zusammenarbeit von Schule und Stadt habe sich während seiner Zeit nur verbessert.

Besonders in Erinnerung würden ihm die Schullandheime, Klassenfahrten und Schulfeste bleiben. Solche außerschulischen Erlebnisse hält der 63-Jährige für besonders wichtig: "Da lernen die Schüler fürs Leben." Was er allerdings nicht vermissen wird: "Pausenpläne zu erstellen oder um sechs Uhr aufstehen zu müssen."

Für den Ruhestand plant er auszuschlafen, viel zu lesen, zu reisen und sich seiner großen Fanleidenschaft zu widmen. Amann ist im Fanclub der Tübinger Basketballmannschaft Walter Tigers und kümmert sich bei den Spielen um einen Fan-Stand.