Über die Bande lässt es sich einfach klettern, auch wenn der Eingang zugesperrt ist. Fotos: Kübler Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat: Beschwerden über Treiben auf Mini-Spielfeld

Von Natascha Kübler

Immer wieder gibt es Beschwerden von Anwohnern über das Mini-Fußballfeld in Boll. Trotz Verbot wird der Platz von Jugendlichen im Alter über 14 Jahren genutzt, auch die "Öffnungszeiten" werden überschritten. Eine richtige Lösung gibt es bisher nicht.

Hechingen-Boll. Zwei Schilder hat das kleine Feld gegenüber dem Sportplatz mittlerweile. Dort stehen klar und deutlich die Regeln zur Benutzung: Spielen ist täglich von 10 bis 19 Uhr erlaubt, und nur für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre. An Sonn- und Feiertagen ist absolutes Spielverbot.

Diese Regeln werden auf dem kleinen Platz scheinbar nicht eingehalten, sodass ein Schließdienst seit neustem zum Platz fährt. Dann wird der Eingang zugeschlossen und Jugendliche weggescheucht. Von dieser Lösung ist man im Boller Ortsrat jedoch noch nicht überzeugt. Ortsvorsteherin Meta Staudt teilte mit: "Der Schließdienst kontrolliert jetzt definitiv öfters." Zu helfen scheint das bisher wenig, Ortschaftsrat Bernd Hoch stellte fest: "Die sind an der Seite wieder rein." So würden vor allem Jugendliche einfach über die niedere Bande klettern. Er schlug deshalb vor, die Fußballtore mit Drahtseil und einem "Gesperrt"-Schild zuzuhängen. Dies könne eine kostengünstige Alternative zu einem kompletten Zaun sein. "Das wäre ein Versuch wert", zeigte er sich überzeugt.

Die Überlegung einer kompletten Umzäunung besteht schon länger. Das sei aber zu teuer, erklärte Ortsvorsteherin Staudt. Schließlich müsste der Zaun 2,5 bis drei Meter hoch sein. Da aber der Schließdienst bisher noch nicht zu wirken scheint, steht die Frage im Raum, ob für den Haushalt 2017 doch noch teure Zaun-Gelder eingetragen werden müssen.

Zum Schließdienst sagt Meta Staudt ebenfalls: "Das ist keine gute Lösung." So würden sogar Jugendliche aus der Hechinger Kernstadt extra mit dem Taxi zum Boller Minifeld fahren – weil es laut ihnen in Hechingen keinen solchen Platz zum Spielen und Rumhängen gebe.

Anwohnern neben dem Platz ist das wohl ein Dorn im Auge: gerade an Sonn- und Feiertagen heißt das Gebot "Ruhe". Jugendliche sollen da nicht auf dem Platz rumhängen. Zumal dieser weder zum "Chillen" angedacht ist, schon gar nicht für über 14-Jährige. Das Spielfeld heißt nicht umsonst "Mini".