Grundschüler Nick-Noah Neumann weiß, wer was wann am allerliebsten nascht

Von Axel H. Kunert

Hechingen/Nagold. Er hatte vielleicht den "leckersten" Stand beim 17. Regionalwettbewerb Nordschwarzwald von Jugend forscht gestern in der Nagolder Stadthalle: Nick-Noah Neumann, neun Jahre alt, von der Grundschule Hechingen.

Seine bestechend gutschmeckende Projekt-Idee: Einmal systematisch heraus arbeiten, welche Nascherei für welche Altersgruppe und welches Geschlecht statistisch betrachtet am erfolgreichsten ist. Projektwerkzeug: Reichlich Gummibärchen, Schokolade, Kekse, salzige Brezeln oder herzhafte Mini-Salami – und das in rauen Mengen. Die hochwissenschaftliche Versuchsreihe sei von "Jugend forscht" gesponsert worden, wie Nick-Noah ein bisschen schlitzohrig anmerkt.

Inspiration für die Projektidee sei gewesen, als sein kleiner Bruder (vier Jahre) und er einmal völlig synchron nach einer von ihrer Mutter bereitgestellten Knabberei griffen – der kleine Bruder jedoch nach Salami, Nick-Noah nach seiner Leibspeise, Schokolade. Er habe sich damals spontan die Frage gestellt, ob es da wohl typische Unterschiede gebe bei den verschiedenen Altersgruppen, bei Männern und Frauen, zwischen Kindern und Erwachsenen.

Erste "Versuchskaninchen", um Licht in das Nasch-Mysterium zu bringen, waren Familie, Freunde und Verwandte. Später unternahm er auch auf einer Verbrauchermesse eine größere Versuchsreihe "mit vielen freiwilligen Naschkatzen". Lange bitten musste er nie jemand. Worauf Nick-Noah während seiner Versuche achtete: Wie schnell greifen Versuchspersonen zu den aufgestellten Knabbereien und wie häufig.

Gummibärchen lieben Alt und Jung

Wichtigste Erkenntnis des Versuchsablaufs, der irgendwie an einen bekannten TV-Werbespot für Überraschungseier erinnert (nur dass diesmal ein Kind die Erwachsenen in Versuchung führte): Die uneingeschränkte Liebe zu Gummibärchen (vor allem eines namhaften, marktführenden Herstellers) eint Jungen und Mädchen, Männer und Frauen, Alt und Jung.

Erst ab einem Alter von 30plus werden zunächst die Frauen, dann ab 50plus auch die Männer eher bei Schokolade und Keksen schwach.

Ob bei all diesen endlosen, sicher extrem schwierigen und aufwendigen Versuchsreihen als Forscherlohn ein wenig Süßigkeiten für ihn selbst übrig geblieben seien, beantwortet Nick-Noah wieder mit einem unschuldigen Lächeln über seine Brille hinweg. Er deckt ganz schnell den mitgebrachten Teller voller Süßigkeiten ab, mit dem er den Besuchern seine Arbeit "am praktischen Objekt" erklärt hat.