Im Foyer des Rathauses in Hausen hängt nun ein Defibrillator / Nach Herzinfarkt nur 15 Minuten Zeit

Burladingen-Hausen. Im Foyer des Rathauses befindet sich seit Montag ein Defibrillator. Bei dem Informationsabend "Einfach Leben retten" konnten sich Interessierte mit dem Gerät vertraut machen und lernten etwas zum plötzlichen Herztod.

Der DRK-Vorsitzende des Ortsvereins Burladingen-Ringingen, Peter Spallinger, machte am Montagabend im Nikolausheim in Hausen darauf aufmerksam, dass der plötzliche Herztod jeden treffen kann.

Die Volksbank und das Unternehmerehepaar Alexander und Frauke Alber hatten deshalb die Anschaffung eines Defibrillators mit ihrer Spende möglich gemacht. Gelohnt habe sich die Investition schon, wenn man nur ein einziges Menschenleben retten könne, erklärte Ortsvorsteher Erwin Staiger. Allerdings hoffte er, das Gerät nie einsetzten zu müssen.

Peter Baur, Bereitschaftsarzt der DRK-Ortsgruppe Ringingen, berichtete, dass ein Defibrillator und ein schnelles Handeln vor Ort tatsächlich Leben retten können. Jeder könnte "plötzlich umkippen – wie ein Blitz aus heiterem Himmel". Dem Kammerflimmern gehe oft ein Herzinfarkt voraus. Danach habe man etwa 15 Minuten Zeit, um gerettet zu werden.

Allerdings könnte auch jeder genauso schnell zum Lebensretter werden. Denn allein ein Defibrillator rette noch kein Leben, wie Baur erklärte. Dabei gelte es, drei Dinge zu auszuführen, falls man Zeuge wird, wie jemand bewusstlos wird. Es muss professionelle Hilfe geholt werden, danach sollte eine Herz-Lungen-Wiederbelebung gestartet werden. Das sei wichtiger als die Beatmung. Die Freiwilligen, die diese Herzmassage an Puppen üben konnten, stellten fest, dass dies schnell ziemlich anstrengend wird. Deshalb sollte man sich bei der Reanimation ablösen können. Im Idealfall hole ein weiterer Passant in dieser Zeit den Defibrillator.

Man könnte bei der Anwendung eigentlich nichts falsch machen – außer man unternehme nichts. Baur machte deutlich, dass dabei jede Sekunde zählt. Denn mit jeder Sekunde, die vergehe, nehme die Überlebenswahrscheinlichkeit um sieben Prozent ab.