Rolf Verleger hält morgen Vortrag in der Villa Eugenia

Hechingen. Gleicher Termin, anderer Ort: Rolf Verleger, Autor israelkritischer Bücher wie "Israels Irrweg. Eine jüdische Sicht" spricht am Dienstag, 24. April, ab 20 Uhr in der Villa Eugenia.

Der Vortrag des Psychologieprofessors an der Universität Lübeck befasst sich mit der These "Symphatisieren Deutsche mit Palästina aus Abneigung gegen die Juden"? Eine provokante Behauptung, der eine Studie der Universität Konstanz auf den Grund gegangen ist. Sie befasst sich mit der Frage, ob man in Deutschland gleich eine antisemitische Haltung einnimmt, wenn man sich kritisch zur israelischen Siedlungspolitik und Israels Verhältnis zu Palästina äußert. Rolf Verleger, in Ravensburg geboren, Spross einer jüdischen Familie und mehrere Jahre Mitglied des Zentralrates der Deutschen Juden, hat diese Untersuchung wissenschaftlich begleitet. Er stellt am Dienstag deren Befunde vor und ordnet sie in die Diskussion um den Nahostkonflikt ein.

Dieser Vortrag war ursprünglich Teil des Programms des Vereins Initiative Alte Synagoge Hechingen für das erste Halbjahr 2015 und sollte in der Alten Synagoge stattfinden. Doch nach Protesten verschiedener Organisationen – zum Beispiel der Israelitische Kultusgemeinde Württemberg – lud der Vorstand des Vereins Verleger wieder aus.

Der Beirat der Initiative trat nach diesem Beschluss jedoch aus Protest geschlossen zurück. Dessen Mitglieder verstanden es nämlich nicht, dass man einem deutschen Juden, der sich aus ihrer Sicht für die Versöhnung von Israelis und Palästinensern einsetzt, in einer Stadt wie Hechingen mit ihrer reichen jüdischen Geschichte kein Rederecht geben wolle. Der Beirat betrachtet dies als Missachtung des Grundrechtes der Meinungsfreiheit.

Eine private Initiative hat daraufhin die Ausrichtung des Vortrages übernommen und in den Saal der Villa Eugenia verlegt. Nach Verlegers Ausführungen besteht die Gelegenheit zur Diskussion.