Gemeindereferentin Christine Urban und ihr Team freuen sich auf "viele kleine quirlige Krabbelkinder." Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Neues Gottesdienstangebot für die Allerjüngsten / Erster Termin am Samstag, 14. Oktober

Hier sind Umherlaufen und Krabbeln, Mitsingen und Anfassen ausdrücklich erwünscht: In der Stiftskirche findet am Samstag, 14. Oktober, erstmals ein Krabbelgottesdienst für Kinder zwischen null und vier Jahren statt.

Hechingen. Wenn sich der Kirchenraum morgens um zehn Uhr mit hoffentlich ganz vielen quirligen Kleinen und deren Eltern füllt und bunte Krabbeldecken ausgebreitet werden, wird vieles anders sein, weiß Gemeindereferentin Christine Urban. Es kann schon mal unruhig werden, und sicherlich geht es sehr lebhaft zu. Doch das ist im Krabbelgottesdienst kein Problem – ganz im Gegenteil. "Hier muss sich niemand Gedanken machen, wenn das Kind mal weint", betont Christine Urban, die die Gottesdienste gemeinsam mit sechs weiteren Frauen organisiert.

Sie alle sind selbst Mütter und wissen um die Bedürfnisse von Kindern im Krabbelalter, die sich naturgemäß von denjenigen älterer Kinder unterscheiden. Für letztere gibt es in Hechingen bereits die Luki-Gottesdienste. Ein Angebot für die ganz Kleinen hat bisher allerdings gefehlt. Und genau das soll sich nun ändern.

Bis April kommenden Jahres finden zunächst einmal vier Krabbelgottesdienste statt, in denen je nach Termin ein jahreszeitlich passendes Thema im Mittelpunkt steht. Beim ersten Gottesdienst am kommenden Samstag wird dies Erntedank sein. Natürlich können Kleinkinder mit der Intention dieses Festes noch nichts anfangen. Sehr wohl aber wissen sie, dass Obst essbar ist und süße Früchte köstlich schmecken. Und so kann die Bedeutung von Erntedank mit Sinnen wie Sehen, Fühlen und Schmecken schon den Allerkleinsten auf kindgerechte Weise vermittelt werden.

Dass "Wachsen und Gedeihen" nicht nur auf die Feldfrüchte, sondern auch auf die Kinder selbst bezogen werden kann, wird im Krabbelgottesdienst durch Tücher in verschiedenen Farben verdeutlicht. Ein braunes Tuch, mit dem die Kleinen zugedeckt werden, soll versinnbildlichen, wie der Samen in der Erde langsam wächst. Gelbe und blaue Tücher stehen indes für die Sonne und das Wasser, die für diesen Prozess notwendig sind.

Überhaupt spielen Symbole, aber auch Bewegung und Singen, eine große Rolle. Wie Christine Urban erklärt, wurde bei der Auswahl Wert auf einfache, leicht zu erlernende Lieder gelegt. Auch dauert der Gottesdienst nur 20 Minuten, denn schließlich sollen die Jüngsten nicht überfordert werden.

Im Anschluss gemütliches Beisammensein

Eine Konstante, die alle Teilnehmer durch die Monate begleitet, ist eine Kerze, die gemeinsam gestaltet wird. Ganz bewusst haben die Organisatoren den Gottesdienst auf Samstag gelegt, denn an diesem Tag ist Zeit für die Familie. Die Stiftskirche soll dabei vor allem eines sein: "Ein Ort, an dem Eltern und Kinder völlig entspannt sind, sich wohlfühlen und die Zeit bewusst gemeinsam genießen können." Ein wichtiger Bestandteil ist dabei natürlich auch das Gebet, verbunden mit dem Dank an Gott.

Beim ersten Krabbelgottesdienst am kommenden Samstag wird sich dieser auf die vielen Erntegaben beziehen, die er Groß und Klein geschenkt hat. Dieses Danke sagen ist dem Gottesdienst-Team sehr wichtig, denn "wir wohnen in einem Land, in dem es uns gut geht", betont Christine Urban.

Im Anschluss an die Gottesdienste, bei denen auch ältere Geschwister willkommen sind, wird zum gemütlichen Beisammensein ins Gemeindehaus eingeladen. Während sich die Eltern dort bei Kaffee und Kuchen austauschen können, dürfen die Kleinen gemeinsam spielen.

Weitere Informationen: Die Gottesdienste, die jeweils um 10 Uhr in der Hechinger Stiftskirche beginnen, finden an folgenden Samstagen statt: 14. Oktober, 2. Dezember, 17. Februar und 21. April. Am 21. April gibt es eine Kinderfahrzeugsegnung zu der Bobbycars, Dreiräder und Buggys mitgebracht werden dürfen.