Zwei Unternehmer haben in Hechingen ihren Müll illegal entsorgt. Sie müssen sich nur vor Gericht verantworten. Foto: Bienger

Zwei ehemalige Geschäftsführer einer Firma entsorgen verseuchtes Wasser illegal. Männer streiten Vorwürfe vor Gericht ab.

Hechingen - Sie sollen verseuchtes Wasser illegal entsorgt haben: Zwei ehemalige Geschäftsführer einer seit zwei Jahren insolventen Rohrreinigungs- und Entsorgungsfirma sitzen seit Montag auf der Anklagebank des Hechinger Amtsgerichts. Beide bestreiten die Vorwürfe. Doch ein ehemaliger Mitarbeiter packte aus.

Die Geschichte reicht zurück ins Jahr 2008, zum Jahrhunderthochwasser im Juni. Damals sollen die beiden Brüder aus dem Raum Hechingen eine verunreinigte Flüssigkeit aus einem überfluteten Lebensmittelbetrieb in der Hechinger Unterstadt abgepumpt und illegal entsorgt haben. Die beschuldigten Unternehmer sollen außerdem auch bei der Lagerung von Abfallcontainern die Vorschrift missachtet haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den 48 und 43 Jahre alten Männern unerlaubten Umgang mit Abfällen sowie unerlaubtes Betreiben von Anlagen vor. Mitangeklagt ist ein ehemaliger Angestellter der Firma, der bei der Entsorgung des Wassers dabei gewesen sein soll.

Einen Tag nach dem Hochwasser im Juni 2008 war die Firma in Hechingen mit der Reinigung vollgelaufener Gebäude beauftragt. In dem betroffenen Lebensmittelbetrieb sollen die Mitarbeiter zwölf Tankwagenladungen verunreinigtes Wasser abgepumpt haben. Anstatt die Ladung vorschriftsgemäß zu entsorgen, sollen die Männer das Wasser in einen Abwasserschacht auf dem Parkplatz hinter dem Hechinger Bahnhof geleitet haben. Die Rechnung an den Ladeninhaber: knapp 25.000 Euro.

Beschuldigten streiten Vorwürfe ab

Die beiden ehemaligen Betreiber des Unternehmens streiten die Vorwürfe ab. Ein damaliger Angestellter zeigte sich hingegen geständig. Er bezeugte, bei der Einleitung des Wassers in den Schacht dabei gewesen zu sein. Zudem belastete er seine früheren Arbeitgeber. Sie beide sollen laut seiner Aussage vor Ort gewesen sein und Anweisungen gegeben haben.

Laut Anklageschrift sollen auf dem Gelände des Betriebs auch mehrere Container mit Sonderabfall, Fäkalien und Ölschlämmen gelagert haben. Eine immissionsschutzrechtliche Genehmigung soll aber nur für zwei Entwässerungscontainer vorgelegen haben.

Der 43-Jährige wird noch in einem weiteren Punkt angeklagt: er soll im Jahr 2011 7,5 Kubikmeter eines Öl-Wasser-Gemischs über einen Siphon in der Betriebshalle entsorgt haben. Auch diesen Vorwurf stritt der Angeklagte ab.

Fortgesetzt wird die Verhandlung am Montag, 18. August, um 10 Uhr.