Ellen Schneider (rechts) zeigte sich beim Debattierwettbewerb in der Aula im Hechinger Gymnasium durchaus redegewandt. Eine Runde weiter und damit in der Landesqualifikation sind aber Marco Regner (zweiter von links) und Marcel Toth. Foto: Zahner Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulwettbewerb: Elllen Schneider belegt im Regionalfinale von "Jugend debattiert" in Hechingen Rang drei

Von Matthais Zahner

Es war eine enge Angelegenheit, das Regionalfinale des Schulwettbewerbs "Jugend debattiert" gestern Abend im Hechinger Gymnasium. Am Ende reichte es für Lokalmatadorin Ellen Schneider nur für Platz drei und damit nicht ganz für die Landesqualifikation.

Hechingen. "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht", sagte die Hechinger Gymnasiastin nach der Siegerehrung. Zuvor diskutierte die 17-Jährige mit Marcel Toth, Laura Andacic (beide Kepler-Gymnasium Reutlingen) und Marco Regner (Quenstedt-Gymnasium Mössingen) über die Frage, ob Dialekte im Unterricht eingeführt werden solle oder nicht?

Die Hechinger Schülerin hatte die Aufgabe sich gegen Dialekte im Unterricht auszusprechen. Den Einstieg wählte die sympathische Gymnasiastin locker und passend zum Thema auf schwäbisch: "I be vo Gorsselfenga und ka au hochdeitsch."

Anschließend brachte sie ihre Argumente vor: Durch die Einführung des Dialektunterrichts würde Flüchtlingen und Immigranten die Integration noch schwieriger fallen, meinte Schneider. Außerdem wäre das Schwäbische in unserer Gesellschaft fest verankert und brauche deshalb nicht extra an Schulen unterrichtet werden.

Ihre Widersacher, die Pro-Seite, hielt aber dagegen und hatte ihrerseits auch gute Argumente: "Der Dialektunterricht trainiert den Wechsel in verschiedene Sprachen", sagte der spätere Gewinner Marco Regner. Durch den Unterricht könne man besser "umswitchen", also von schwäbisch auf hochdeutsch wechseln und wieder anders rum. In der zwölf-minütigen Diskussionsrunde ergriff Marco Regner häufig das Wort und sprach vor allem davon, dass durch den Dialekt die sprachliche Kompetenz gefördert werde. Dem hatte die Contra-Seite um Ellen Schneider und ihrem Mitstreiter Marcel Toth nur punktuell etwas entgegenzusetzen.

"Ich hatte noch mehr Argumente", sagte die Grosselfingerin etwas enttäuscht. "Ich hätte mehr sagen müssen, meine Redebeiträge waren einfach zu kurz." Genau dies bemängelte auch die Jury in ihrer Urteilsverkündung: Ellen bringe alles mit, was eine Rednerin brauche, allerdings hätte sie öfters das Wort ergreifen sollen, so die Jury. Jurymitglied Nico Bosler gab aber auch zu: "Die Urteilsfindung war sehr schwierig, es gab auch unterschiedliche Meiningen."

Ganz so tragisch nahm Ellen Schneider ihr Ausscheiden nicht. "Das Leben geht weiter. Ich nehme einiges von dem Abend heute mit. Beispielsweise, dass ich mich in Diskussionen besser behaupten muss", so die Elftklässlerin.

In die gleiche Kerbe schlug auch ihr Vater. "Ellen hatte eine starke Konkurrenz und hat sich wunderbar geschlagen. Wir sind stolz auf sie", sagte Manfred Schneider während Mutter Manuela zustimmend nickte.