Das Klavierduo Michael Hagemann und Shoko Hayashizaki hat in der Villa das Werk des Komponisten Alexander Skjrabin vorgestellt. Foto: Beyer Foto: Schwarzwälder-Bote

Werke des russischen Komponisten in Villa Eugenia zu hören

Von Willy Beyer

Hechingen. Der Name Skrjabin sagt vielen Musikern heutzutage nichts mehr. Dabei war er einer der großen russischen Komponisten. Am Sonntag wurde er in der Villa Eugenia mit einem Konzert gewürdigt.

Die Gestaltung des abendfüllenden Programms durch das Klavierduo Michael Hagemann und Shoko Hayashizaki aus Entringen vermittelte einen umfassenden Eindruck über den durchaus auch umstrittenen Musikvisionär Alexander Skjrabin (1872-1915). Es fand am Vorabend seines Todestages vor 100 Jahren statt.

Im Konzert kamen auch Werke von Zeitgenossen wie Nikolai Rimski-Korsakow und Alexander Glasunow zur Aufführung. Außerdem erklang mit der "Skriabinade" von Jan Masséus eine komplex ausgiebige Hommage an Skrjabin. Es war die Version für Klavier zu vier Händen über die Sinfonische Suite für Orchester, mit der der holländische Komponist die stilistische Angleichung an die tönend bewegten Formen des Meisters suchte.

Für diese Formen suchte Skrjabin seinerseits das visuelle Äquivalent zeitgleich auszudrücken, wozu er als so genannter Synästhet die besten Voraussetzungen hatte. Denn er konnte Töne oder Tonarten farblich wahrnehmen. Letztgenannte ordnete er verschiedenen Farben gemäß dem Quintenzirkel an und schuf mit dem letzten Orchesterwerk "Prométhée" eine Komposition, die ein "Farbenklavier" verlangt. Er wollte ein Gesamtkunstwerk schaffen, das den Erlösungsgedanken auf mystischer Ebene mit einbezieht. Die wiederum ist von der Theosophie beeinflusst, der Geheimlehre der russischen Okkultistin Helena Blavatsky, und nach Michael Hagemann auch von deren einstigen Weggefährten, dem Okkultisten und Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner.

Hagemann erläuterte den Zuhörern im Konzert diese Hintergründe. Dabei erklang immer wieder der so genannte "mystische Akkord" des Visionärs. Oder komplizierte Polyrhythmik.