Martin von Hohnhorst will Bürgermeister in Hechingen werden. Foto: Privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Referatsleiter aus der Staatskanzlei in Saarbrücken will Bürgermeister werden

Hechingen. Das Rennen um den Bürgermeisterposten in Hechingen ist eröffnet. Martin von Hohnhorst hat gestern seine Kandidatur bekannt gegeben. Der 45-jährige Saarländer will schon an diesem Wochenende in der Stadt für sich werben.

Gestern Nachmittag ist er angereist, auf den Festen heute und morgen will er sich umsehen und bekannt machen. Seinen gesamten Jahresurlaub und einen Gutteil Überstundenausgleich werde er bis zum 9. Oktober in den Wahlkampf investieren, sagte Hohnhorst gestern im Gasthaus Klaiber. Das Pressegespräch stand am Beginn seiner Werbetour.

Er habe sich die Kandidatur in den zurückliegenden sechs Monaten reiflich überlegt, erklärte Hohnhorst, der in Saarbrücken Referatsleiter in der Staatskanzlei der Landesregierung ist. Das Ergebnis: "Hechingen ist eine liebenswerte Stadt", deren Zukunft er gern gemeinsam mit Bürgern und Gemeinderat gestalten wolle.

Die Querelen der Vergangenheit, die dem amtierenden Bürgermeister zu schaffen gemacht haben, stören den Kandidaten nicht. "Ich blicke nach vorn", sagt Hohnhorst. Er sieht vor allem das "bürgerschaftliche Engagement" in Vereinen und Institutionen als "absolutes Plus". Darauf könnten Hechingen stolz sein und ein Bürgermeister aufbauen, meint Hohnhorst, der selbst in Vereinen aktiv ist. Er verspricht im Gegenzug, als Bürgermeister "transparent" zu agieren. Regelmäßige Bürgerversammlungen und Bürgersprechstunden seien ihm wichtig. Sein Wahlkampfmotto: "Engagiert – kompetent – bürgernah".

Hohnhorst ist Mitglied der CDU, kandidiert aber "aus eigenem Antrieb". Im Wahlkampf will er Kontakt zu allen gesellschaftlichen Gruppierungen suchen und möglichst viele Hechinger persönlich kennen lernen. Den Sprung an den Zoller wagt er, weil er "in bestem Alter eine neue Herausforderung" sucht. Ein Bruder, der in Reutlingen lebt, und ein Bruder, der heute als Lehrer in Winnenden arbeitet und in Hechingen Referendar war, haben ihn in seiner Entscheidung bestärkt. Entsprechend gut informiert über Hechingen ist Hohnhorst schon am Beginn seiner Kandidatur. Die Altstadt neu zu beleben, sei eine große Aufgabe, sagt er. Klar ist ihm auch, "dass ein Mittelzentrum und eine Schulstadt wie Hechingen ein attraktives Hallen- und Freibad" braucht. Er sehe durchaus die Chance, eine finanziell tragfähige Lösung zu finden. Auch der Hochwasserschutz müsse "beherzt angepackt werden", erklärt Hohnhorst. Er habe durchaus "einige Vorstellungen" für die Zukunft Hechingens, sagt er, wolle aber vor allem "auf dem Boden bleiben und nicht abheben".

Weitere Informationen: www.martinvonhohnhorst. de

u Martin von Hohnhorst heißt mit vollem Namen Martin Mohr-Schmidt von Schwind von Hohnhorst. Den Namen habe er seiner Frau zuliebe angenommen, von der er heute aber geschieden ist, sagt der

1965 geborene Saarländer. Er hat drei Kinder im Alter von 13, 15 und 18 Jahren und lebt in St. Wendel. Nach dem Abitur hat er ein Lehramtsstudium in Germanistik, Politikwissenschaft und Geographie begonnen, aber nicht abgeschlossen. Wichtiger wurde ihm die Arbeit als freier Journalist, die er 15 Jahre lang ausgeübt hat.

Dann wechselte er als Pressesprecher in das saarländische Umweltministerium, wo er auch Leiter des Ministerbüros wurde. 2006 übernahm er innerhalb des Ministeriums ein Referat im Bereich Klimaschutz und erneuerbare Energien und wurde stellvertretender Abteilungsleiter. Seit Anfang vorigen Jahres ist von Hohnhorst Referatsleiter der Grundsatzabteilung in der Staatskanzlei in Saarbrücken. An der Verwaltungshochschule in Kehl hat er ein Kontaktstudium absolviert.

Privat hat sich Hohnhorst in der Vergangenheit im Naturschutzbund engagiert. Heute singt er noch im Kirchenchor seiner Heimatgemeinde, spielt in einer Hobby-Mannschaft Volleyball und gehört einem Lauftreff an. Gartenarbeit und Lesen (vor allem neuer deutscher Literatur) bringen ihm den Ausgleich zum Beruf