Beim Caritas-Frühlingsfest zeigten die Jugendlichen tänzerische und musikalische Einlagen. Dazu ergaben sich einige Gespräche. Fotos: Ullrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Frühlingsfest: Jugendliche Flüchtlinge stellen sich und Ergebnisse ihres Projektes vor

Unter dem Jahresmotto 2017 des Deutschen Caritasverbandes ("Zusammen sind wir Heimat") wurden im Seniorenwohnheim Graf-Eitel-Friedrich im Rahmen eines Frühlingsfestes die gemeinsamen Arbeiten der jugendlichen Flüchtlinge und Heimbewohner vorgestellt.

Hechingen. Das Fest war für die jungen Leute aber auch eine Möglichkeit, ein Stück Kultur aus der eigenen Heimat zu präsentieren. Caritasmitarbeiterin Lisa Sevestano, die mit ihrer Kollegin Anna Strobel das Fest organisiert hatte, begrüßte die Gäste mit dem Lied "Es geht um dich und mich".

Elmar Schubert, Geschäftsführer des Caritasverbandes für das Dekanat Zollern, erinnerte an das Jobmentorenprojekt mit einem Gartenworkshop zur Berufsorientierung. Mit Unterstützung der Gärtnerei Hubert Zanger bepflanzten die Jugendlichen den Innenhof der Wohnanlage. Darüber hinaus, so Schubert, hätten Betriebsbesichtigungen und Berufsorientierungen stattgefunden. "Mit dem Bau eines Insektenhotels schaffen die Jugendlichen eine Heimat für Insekten, verschönern gleichzeitig die Beheimatung der Senioren", sagte Schubert. Zudem erarbeiten sie sich selbst eine neue Heimat in diesem Projekt.

"Wir reden zuviel – und tun zu wenig. Ihr habt das anders gemacht", meinte Markus Duchardt vom Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg zu den involvierten Menschen. Man spüre, dass in deren Innern etwas gewachsen sei. Das Projekt gebe Zeit für Begegnung, für Berührung und für ein Miteinander.

Jugendliche werden in Hechingen verständnisvoll betreut

"Ich mache eine tiefe Verbeugung vor allen am Projekt Beteiligten", meinte Peter Baumeister vom Haus Nazareth in Sigmaringen. Man habe in Hechingen sehr viel Unterstützung erfahren und sei sehr gut aufgenommen worden. Die Jugendlichen würden hier von verständnisvollen Menschen betreut.

An die Jugendlichen gerichtet meinte Baumeister: "Wir spüren, dass ihr euch integrieren wollt." Es gehe, so der Vertreter des Hauses Nazareth abschließend, um das "Wir".

Mit einem bunten Programm aus Musik, Tanz und Gesang transportierten die jungen Leute ein Stück Kultur und Lebensgefühl aus ihrer alten Heimat in ihre neue. Im Innern des Hauses waren zum Erwerb Arbeiten ausgestellt, die von Bewohnern und Jugendlichen gemeinsam hergestellt worden waren. Im Außenbereich konnte man sich vom Gelingen der Gartenarbeiten und der Einrichtung des "7-Sterne-Insektenhotels" überzeugen. Für die Bewirtung sorgten ebenfalls die jungen Leute, denen die entsprechende Kleidung zur Verfügung gestellt worden war. Die gespendeten Kuchen fanden regen Zuspruch; die Einnahmen kommen den Jugendlichen zugute.

Im Gespräch mit Lisa Sevastano äußerten sich die Jugendlichen positiv über den Nachmittag und fragten bereits nach einer Neuauflage der Veranstaltung. "Ich habe bei vielen bemerkt, dass sie immer gelöster wurden, sich immer wohler und auch angenommen fühlten", so Sevastano. Dass die Veranstaltung, die im Freien stattfand, wegen des Regens dann etwas früher beendet werden musste, tat der guten Stimmung und der Zufriedenheit der Gäste und Akteure keinen Abbruch.