Helmut Revers, Provinzal der Weißen Väter, sein Provinzökonom Pater Ralf Weber (vorne von links) sowie Pater Albert Schrenk, Pater Franz Pfaff, die Elisabeth-Stiftungsvorstände Martin Bummer und Axel Beiter sowie Stiftungsratvorsitzender Roland Sauer (hinten von links) kamen gestern nach Hechingen zum Marienheim, um den Mietvertrag für den Alterssitz des Missionsordens zu unterschreiben. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Marienheim: Gebäude neben Pflegeheim wird von Missionsorden als Alterssitz gemietet

Hechingen wird zur Ordensstadt. Die Weißen Väter, ein vor allem in Afrika tätiger Missionsorden, bezieht das historische Marienheim, um dort älteren Mitbrüdern einen Alterssitz zu bieten. Das bisherige Heim in Haigerloch wird aufgegeben.

Die Weißen Väter bemühen sich schon seit Jahren darum, eine gute Wohngelegenheit für ihre betagten Mitbrüder zu finden. Die Missionare haben oft Jahrzehnte in Afrika unter schwierigen Bedingungen gelebt und gearbeitet, sie sollen nun ihr Alter in ihrem Heimatland in möglichst großer Autonomie leben können. Die 14 Haigerlocher Brüder werden hierher ziehen, dazu auch weitere Brüder aus ganz Süddeutschland. Sie werden hier wie eine Klostergemeinschaft leben. Dazu gehören auch regelmäßige Gottesdienste. Man wird sich untereinander pflegen, so weit das geht.

Die Bruderschaft mietet das gesamte Gebäude des früheren Marienheims von der Stiftung St. Elisabeth. Heißen wird es dann voraussichtlich "Missionshaus der Weißen Väter, Marienheim". Die Stiftung wird das Gebäude, das Platz für 21 Personen bietet, im Inneren von Grund auf renovieren. Dafür werden 1,2 Millionen Euro investiert. Jeder Bewohner erhält ein Zimmer mit Sanitärbereich. Eine Kapelle wird eingerichtet, gegessen wird gemeinsam im Speisesaal, das Essen wird das benachbarte Pflegeheim liefern. Das Haus hat einen Aufzug. Von der Stiftung werden Dienstleistungen, wie beispielsweise der Hausmeisterservice, übernommen. Weitere Dienstleistungen können nach Bedarf gebucht werden.

Umzugstermin ist Ende nächsten Jahres, wenn der Innenausbau erledigt ist. Ob die Weißen Väter dann auch in Hechingen aktiv werden? Geplant ist noch nichts, aber in Haigerloch und auch im Killertal sind immer wieder Ordensbrüder dort im Einsatz, wo ein Seelsorger fehlt. Das soll möglichst fortgesetzt werden. Das weitere wird man sehen.

Bruderschaft hat sich Abschied aus Haigerloch nicht leicht gemacht

Die Entscheidung, Haigerloch zu verlassen, ist der Bruderschaft nicht leicht gefallen, das ist Provinzial Pater Helmut Revers anzumerken. Als in Haigerloch bekannt wurde, dass die Weißen Väter ihr Gebäude dort verlassen wollen, waren viele Einwohner enttäuscht. Es gab sogar eine Unterschriftenliste. "Wir freuen uns über diese Wertschätzung", sagt Revers. Aber das Haus hätte man auf jeden Fall aufgegeben. Wenn sich nicht die Gelegenheit in Hechingen geboten hätte, wäre die Bruderschaft wohl ganz aus Hohenzollern verschwunden.

"Wir sind froh, dass wir der Bruderschaft hier etwas anbieten konnten, sonst wäre sie wohl ganz aus der Region weggezogen", erklärt Martin Bummer vom Stiftungsvorstand St. Elisabeth, der mit Axel Beiter und dem Stiftungsrat-Vorsitzendem Roland Sauer die Verhandlungen führte. "Wir sind wirklich froh, dass wir das Gebäude hier für diesen Zweck bereitstellen können", sagt Bummer. Eine bessere Verwendung habe er sich nicht vorstellen können.