Benefizkonzert in Villa Eugenia kommt der Behandlung von Blinden in Bangladesch zugute

Von Willy Beyer

Hechingen. Blinde wieder sehend machen – das ist die Absicht der Benefizkonzerte mit dem Akkordeonweltmeister Semir Hasic. Beim Auftritt am Sonntag in der Villa Eugenia waren die Besucher überwältigt von seinem musikalischen Können.

Der Erlös des Konzerts von Hasic mit Musikern aus der Region ist für eine Augenklinik in Bangladesch bestimmt. Das langsame Erblinden durch den Grauen Star traf einst auch den am englischen Hof wirkenden Komponisten Georg Friedrich Händel, heute ist die Heilung der Krankheit medizinischer Standard. Ein solcher Eingriff kostet in Bangladesch 30 Euro, berichtete Gisela Swoboda. Aber auch dieser Betrag ist für viele Betroffene dort unerschwinglich. Die Ärztin hat einen Förderverein gegründet, der das "Gisela Hospital" unterhält. Dort werden für Arme Augenoperationen angeboten.

Das Benefizkonzert in der Villa Eugenia des sympathischen Akkordeonspielers beeindruckte das Publikum zutiefst. Er spielte ein bisschen "Libertango" von Astor Piazzolla, dann ein israelisches "Hava Nagila" und ad hoc zur Rauch-Wasser-Nummer von Deep Purple. Dann wieder 60-er-Jahre Schlager, russische und Zigeunermusik. Wiener Walzer? Auch kein Problem. Wünsche erfüllt Semir Hasic bei seinen Soloauftritten auch. Doch wie, das verblüffte selbst Musikkenner. Die meist bekannten Melodien erklangen immer nur kurz. Mit atemberaubender Schnelligkeit jonglierte der Tastenzauberer dann improvisatorisch mit diesen Themen. Spielte mit einer Art Zitter-Zieh-und-Press-Technik Tremoli oder in schier unnachahmlicher Weise Viertel-Zwischentöne, die den westlichen Skalensystemen unbekannt sind.

In diesem Musikbereich kennt sich aber Uli Kieckbusch gut aus. Der Balinger Komponist spielte mit seinen selbst umgebauten Mundharmonikas Eigenwerke, in die sich Semir Hasic mit dem Akkordeon einbrachte. Abgerundet wurde das Konzert durch Gesang der Geschwister Lisa und Patricia Nell.