Die Familie Hada hat noch vor einem Monat den ersten Geburtstag des jüngsten Mädchens gefeiert. Nun hat sie ein schreckliches Schicksal ereilt. Der Hechinger Verein Kinder brauchen Frieden möchte helfen. Foto: Kinder brauchen Frieden

Tragischer Unfall im Familienprojekt von "Kinder brauchen Frieden" in Kroatien. Hilfe läuft bereits an.

Hechingen - Eine schreckliche Tragödie hat sich im Kroatien-Projekt von Kinder brauchen Frieden ereignet. Eine Handgranate hat die sechsfache Mutter Zarife Hada und den siebenjährigen Samir getötet. Für den Hechinger Verein heißt es jetzt Handeln.

"Nie fiel uns das Schreiben so schwer wie heute", so beginnt die Mail von Roman Schwenk und Heidi Winz, den beiden Projektleitern für Kroatien beim Hechinger Verein Kinder brauchen Frieden. Am Samstagabend als die Schreckensmeldung aus Kroatien kam, brach für die beiden Projektleiter und für die Mitglieder der Hechinger Hilfsorganisation eine Welt zusammen.

Die Familie Hada aus Bijelo Brdo – Zarife Hada, ihr Mann und die sechs Kinder –, die der Verein seit fast vier Jahren betreut "und die uns in dieser Zeit ans Herz gewachsen sind", heißt es in dem Schreiben von Kinder brauchen Frieden, "diese Familie gibt es so nicht mehr".

Eines der Kinder, so heißt es weiter, habe beim Spielen auf dem nahegelegenen Fußball-Spielplatz zwei Handgranaten gefunden und diese nach Hause gebracht, um sie der Mutter zu zeigen. Dabei sei eine der Granaten explodiert. Der siebenjährige Samir und seine Mutter Zarife, 36 Jahre alt, sind tot. Drei weitere Kinder seien in die Klinik nach Osijek gebracht worden. Eins davon, die kleine Indira, ringe noch um ihr Leben. Das ein Jahr alte Baby sei wie durch ein Wunder unverletzt davon gekommen.

"Von einer Sekunde auf die andere wurden den noch lebenden fünf Kindern die Mutter genommen und eines ihrer Geschwister", schreiben Roman Schwenk und Heidi Winz. Der 33-jährige Vater, der zur Zeit des Unglücks unterwegs war und der älteste Sohn, elf Jahre alt, der bei den Nachbarn war, stünden unter Schock.

Für die beiden Projektleiter und für alle anderen bei Kinder brauchen Frieden war klar: "Wir müssen jetzt helfen." Zusammen mit ihrer Partnerin aus dem Breza-Projekt Susanna seien die ersten Schritte über das Telefon schon in die Wege geleitet worden, um der Familie zu helfen. Die oberste Priorität sei es, dafür zu sorgen dass die Geschwister zusammen bleiben können und nicht auf Heime oder in Pflegefamilien verteilt werden. "Das könnten die Kinder und der Vater nicht auch noch verkraften", schreibt der Verein.

Beide Projektleiter fahren am Dienstag nach Kroatien

Zur Zeit kümmere sich die Schwägerin, die selbst zwei Kinder hat, um den Vater, den älteren Sohn und das Baby – allerdings in Osijek. Kinder brauchen Frieden will für eine andere Lösung sorgen. "Es wird aller Voraussicht eine Tagesmutter eingestellt werden müssen, deren Kosten Kinder brauchen Frieden übernehmen wird", heißt es.

Heidi Winz und Roman Schwenk werden am heutigen Dienstag nach Kroatien fahren, um vor Ort die erste nötige Hilfe zu leisten. Das Haus muss renoviert werden und alle Spuren der Katastrophe müssen beseitigt sein, bevor die Kinder und der Vater wieder in ihr Haus einziehen können. Emotional wird das keine leichte Arbeit für die beiden Helfer des Hechinger Vereins.

u Um der Familie Hada helfen zu können, braucht die Hilfsorganisation Kinder brauchen Frieden finanzielle Unterstützung. Die Kontonummern finden sich auf der Homepage von Kinder brauchen Frieden. Spenden sollten mit Stichwort "Hada" gekennzeichnet sein. Informationen werden auch unter Telefon 07471/65 26 erteilt.

Weitere Informationen: http://www.kinder-brauchen-frieden.de