Was aus dem flauschigen Naturprodukt Wolle alles gezaubert werden kann, konnte beim Sockenstrickertreffen in Hechingen bestaunt werden. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Internationales Sockenstrickertreffen lockte zahlreiche Gäste nach Hechingen / Große Bandbreite an Arbeiten

Von Andrea Maute

Hechingen. Wie der sprichwörtliche rote Faden zog sie sich beim fünften Internationalen Sockenstrickertreffen durch die Angebotspalette: Wolle, vom Rohstoff bis zum fertigen Artikel.

Was aus dem flauschigen Naturprodukt alles gezaubert werden kann, gab es zwei Tage lang auf dem Gelände der Firma Tutto zu entdecken. Stricken – das ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Maschen. Wer es einmal für sich entdeckt hat, für den ist das Klappern der Nadeln Musik in den Ohren und Entspannung pur.

Dass dieses Hobby immer mehr Menschen in seinen Bann zieht, wurde am Wochenende in der Kasernenstraße deutlich. Das Internationale Sockenstrickertreffen lockte zahlreiche Gäste in die Zollernstadt. Nicht nur für Anfänger, sondern auch für geübte Stricker gab es sowohl am Freitag als auch am Samstag viele verschiedene Angebote.

Während Heidrun Liegmann und Brigitta Ziehl "Swing-Stricken" im Programm hatten, weihte Wiebke Lamer Interessierte in die Kunst des Patchwork-Strickens ein. Dass bei der Ausübung dieses Hobbys nicht zwangsläufig die Nadeln glühen müssen, stellte Heidi Grau beim Fingerstricken unter Beweis. Wer statt rechten und linken Maschen lieber Luftmaschen bevorzugt, war in den Häkel-Workshops bestens aufgehoben. Von der tunesischen Variante über die individuelle Designerbörse bis hin zu Handstulpen waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

Die These, dass Handarbeit eher Frauensache ist, widerlegten Sebastian Mertens und Julian Knoll von "Hatnut", die fantasievolle Mützen anfertigten.

Dass sich Woll-Lust nicht nur auf Stricken und Häkeln beschränkt, stellten die Damen der Spinngruppe Balingen unter Beweis. Sie zogen mit ihren Spinnräder viele Blicke auf sich und bestätigten aus eigener Erfahrung, dass die Ausübung dieses alten Handwerks sehr meditativ ist. Kunstvoll gewebte "Hudlasock" stellte Irmgard Landmann her und einen Filz-Kurs bot Ursula Mader an.

Mit Material konnten sich die Gäste im Verkaufsraum der Firma Tutto eindecken. Wer hingegen lieber auf Eigenkreationen setzte, übte sich unter Anleitung von Felix Zwerger und Fatih Tasdan im Wollefärben. Gelegenheit, fertige Wollprodukte mit nach Hause zu nehmen, bot ein Kunsthandwerkermarkt, der neben einer Modenschau der Lebenshilfe, Betriebsbesichtigungen, einer Tombola und einer Buchpräsentation zum Rahmenprogramm gehörte.

Für strahlende Gesichter sorgten vier kleine Lämmer, die bei ihren Müttern friedlich im Stroh schlummerten. Die Schafwolle bildet die Grundlage für das Strickvergnügen. Infos über die Wanderschäferei auf der Schwäbischen Alb lieferte eine Ausstellung im Festzelt. Der Erlös des Sockenstrickertreffens kommt der Stiftung für kranke Kinder in Tübingen und dem Hochwasserschutz in Hechingen zugute.