Mitgliederbefragung zur Spitzenkandidatur für kommende Landtagswahl steht bevor

Von Tobias Göttling

Hechingen. Zahlreiche Mitglieder des CDU-Kreisvorstands waren bei der Sitzung im Hechinger Restaurant "Museum" erschienen. Aus gutem Grund: An diesem Abend stellte sich Guido Wolf vor, einer der beiden Bewerber für die Spitzenkandidatur der CDU im "Ländle", für die nächste Landtagswahl. Der Mitbewerber Wolfs, der CDU-Landesvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Thomas Strobl, hatte sich dem CDU-Kreisvorstand bereits im vergangenen Jahr an gleicher Stelle vorgestellt.

Wolf sprach über seine Beweggründe für die Kandidatur und über seine bisherigen Erfahrungen auf kommunaler und landespolitischer Ebene und positionierte sich zu unterschiedlichen landespolitischen Themen, unter anderem zur Infrastruktur und Verkehrssituation im Land, aber auch zur Polizeireform und Haushalts- sowie Finanzfragen. Ein besonders Anliegen ist Wolf die Bildungspolitik des Landes, das zentrale landespolitische Handlungsfeld. Dabei gelte es, die Schulpolitik stärker vom Kindeswohl aus zu denken, statt von Strukturen und ideologisch geprägten Reformen her.

Die CDU-Kreisvorsitzende Dörte Conradi dankte Guido Wolf für seine Bereitschaft, den Dialog mit den Mitgliedern zu führen, und wies in diesem Zusammenhang auf die Regionalkonferenz des CDU-Bezirksverbands Württemberg-Hohenzollern am 20. November in Biberach hin, bei der beide Bewerber sprechen und von den Mitgliedern befragt werden können.

Besonderes Thema der Kreisvorstandssitzung waren auch die Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg mit dem Erstarken der Alternative für Deutschland (AfD). Conradi rechnet nicht damit, dass die Partei ähnlich wie die Piratenpartei wieder in der Bedeutungslosigkeit verschwinden werde: "Wir sollten uns der Themen und Probleme annehmen, die die Bürger dazu bewogen haben, die AfD zu wählen", riet Conradi im Hinblick auf den Umgang mit der Alternative.

Auch der Landtagsabgeordnete Karl-Wilhelm Röhm plädiert dafür, sich inhaltlich mit den Themen der AfD auseinanderzusetzen. Neben der Bildungspolitik bezeichnete der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende im Landtag die Innere Sicherheit als zentrales Feld der Landespolitik. Das Sicherheitsgefühl der Bürger habe sich deutlich verschlechtert, es brauche genügend Polizei vor Ort.

Der Balinger Landrat und CDU-Landtagsabgeordnete Günther-Martin Pauli informierte über die aktuellen Planungen und Entwicklungen zur Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Meßstetten. Der Meßstetter Gemeinderat habe die Aufnahmestelle einstimmig befürwortet: "Natürlich sind noch viele Punkte zu besprechen und zu regeln", sagt Pauli. Besonders erfreut zeigte sich Pauli darüber, dass schon jetzt viele Vereine, Verbände, Privatpersonen und umliegende Gemeinden Hilfe und Unterstützung angeboten hätten: "Ein tolles Signal aus unserer Region, auch an die hier bei uns in Deutschland hilfesuchenden, notleidenden Flüchtlinge."