Die Kreisbau-Genossenschaft Hechingen ist weiter auf der Suche nach einem neuen Geschäftsführer. Foto: Midinet

Karl-Heinz Bogenschütz gibt Posten als Geschäftsführer auf. Genossenschaft weiter auf Suche nach neuem Geschäftsführer.

Hechingen - Das Personalkarussell bei der Kreisbau Hechingen dreht sich munter weiter: Karl-Heinz Bogenschütz hat überraschend sein Amt als Interimsgeschäftsführer der Kreisbau Hechingen aufgegeben.

Noch am Donnerstag erklärte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Kreisbau Hechingen, Rainer Neth, dass Karl-Heinz Bogenschütz die Geschäfte der Genossenschaft übergangsweise weiter führe, bis ein Nachfolger für Jens Kirschner gefunden ist (wir berichteten). Doch nun teilte die Kreisbau Hechingen gestern in einem Schreiben mit: "Karl-Heinz Bogenschütz hat aus persönlichen Gründen die Entscheidung getroffen, nicht weiter als Geschäftsführer zu fungieren." "Ich war auch sehr überrascht, als ich das Donnerstagnachmittag erfuhr", so das Statement von Neth.

Jüngst verlängerte der Aufsichtsrat der Kreisbau die Bestellung von Bogenschütz als Interimsgeschäftsführer, da das Bewerberauswahlverfahren für die Stelle des Geschäftsführenden Vorstandes noch nicht ganz abgeschlossen ist. "Trotz dieser bedauerlichen Tatsache bleibt das Unternehmen uneingeschränkt handlungsfähig", teilt die Kreisbau weiter mit. Das ehrenamtliche Vorstandsmitglied und ehemaliger Bürgermeister der Stadt Hechingen, Jürgen Weber, vertritt die Genossenschaft zusammen mit einem Prokuristen.

"Diese Situation soll jedoch nur kurz andauern. Das heißt, die Stelle des hauptamtlichen Vorstandsmitglieds wird bald wieder besetzt sein", teilen die Aufsichtsräte Harry Frick, Rainer Neth, Johann Widmaier, Berthold Wiesner und Vorstand Jürgen Weber mit.

Der Kreisbau-Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Krüger hatte sich auch für die Stelle des Geschäftsführers beworben. Daraufhin brodelte die Gerüchteküche. Dies habe ein "Gschmäckle", hieß es, da Krüger an der Kündigung des früheren Geschäftsführers Jens Kirschner beteiligt war. Hierzu stellt der Aufsichtsrat klar: "Nicht allein der Vorsitzende Joachim Krüger, sondern das gesamte Aufsichtsratsgremium ist aufgrund von Handlungen und Verhaltensweisen des früheren Kreisbau-Geschäftsführers Jens Kirschner zu dem Ergebnis gelangt, dass eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm nicht mehr möglich ist. Gemeinsam wurde beschlossen, Jens Kirschner vorläufig seines Amtes zu entheben sowie der Mitgliederversammlung den Widerruf der Bestellung und die fristlose Kündigung zu empfehlen. Die Gründe für die fristlose Kündigung wurden den Mitgliedern der Kreisbaugenossenschaft in einer außerordentlich einberufenen Versammlung ausführlich erläutert. Mit sehr großer Mehrheit hat die Mitgliederversammlung dann entsprechend entschieden."

Weiter heißt es zu Krüger: "Joachim Krüger ist ausschließlich als Bewerber am Verfahren zur Bestellung eines neuen Geschäftsführenden Vorstandsmitglieds beteiligt. Zu keinem Zeitpunkt hat er an Beratungen oder Entscheidungen hierzu mitgewirkt, da dies auch nicht zulässig wäre."

Ob Krüger als potenzieller Kandidat für die Geschäftsführerstelle gehandelt wird, dazu äußerte sich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende gestern nicht. "Dazu werde ich gar nichts sagen", sagte Neth. Gut möglich also, dass Krüger noch im Rennen ist.

Der ehemalige Geschäftsführer Jens Kirschner klagt unterdessen gegen seine fristlose Kündigung bei der Kreisbau Hechingen. Verhandelt wird am Donnerstag, 30. Juli, 13 Uhr, vor dem Landgericht Hechingen.