Die Mitglieder der Schülerzeitungs-AG des Hechinger Gymnasiums treffen sich einmal in der Woche in einer kleinen Oberstufenbibliothek um an ihren Artikeln zu arbeiten. Foto: Janson

Nächste Ausgabe enthält Artikel über Flüchtlinge und Freizeitstress. Wiederbelebung nach elf Jahren Pause.

Hechingen - Die Hechinger Zeitungslandschaft ist bunt. Neben Schwarzwälder Bote und einer weiteren Lokalzeitung gibt es hier auch eine Zeitschrift. "Text Me". Sie erscheint allerdings nur am Gymnasium.

Elf Jahre gab es hier keine Schülerzeitung, vor einem Jahr ergriff Sebastian Streich – damals Elftklässler – die Initiative. Seither ist er Chefredakteur von "Text Me!". Zwei Ausgaben wurden bereits veröffentlicht. Demnächst wird die dritte Zeitschrift erscheinen. Ob es dann auch noch eine vierte geben wird? Jedenfalls nicht mit Sebastian Streich, denn der macht bald sein Abi.

Dann wird sich die Redaktion erheblich verjüngen. Anna Adler, Tobias Winkler und Jakob Streich stehen als Nachfolger bereit. Sie sind in der achten Klasse und damit gerade alt genug, um eine AG zu leiten. Sie wollen als Team die Redaktion übernehmen. Ihr Problem: Es fehlen ältere Schüler in der Redaktion.

"Arbeitsaufwändige AGs sind in den höheren Stufen eher unbeliebt", erklärt Sebastian Streich. Man müsse für die Zeitung manchmal auch zu Hause an den Artikeln arbeiten, oder die Freizeit für Recherchen nutzen.

Aus neun Redakteuren und Reportern besteht die AG. Bis auf Sebastian kommen alle aus der achten Klassen. Das sei das Mindestalter, auf das man sich geeinigt habe, so Sebastian. Man brauche Schüler, die schon eine gewisse Schreiberfahrung mitbringen. Im Falle eines motivierten Bewerbers aus den niedrigeren Stufen würde man aber gerne eine Ausnahme machen.

In Stilfragen und beim Korrekturlesen werden die jungen Redakteure von einer Deutschlehrerin unterstützt. Ansonsten geschieht alles in Eigenregie. Sie wollen dieses Jahr gerne das Aussehen der Zeitung verbessern. Für das Layout stehen gute Programme zur Verfügung, die der Förderverein für die Oberstufe besorgt hat. Die zwei Ausgaben des vergangen Schuljahres wurden noch am Kopierer vervielfältigt. Die nächste Ausgabe soll aus der Druckerei kommen.

Einen Veröffentlichungstermin gibt es noch nicht, aber alle Redakteure arbeiten fleißig an den geplanten Artikeln. Neben schulinternen Berichten über die Konzerte von Chor, Orchester oder Bigband widmen sich die Schüler auch größeren Themen. Ein Artikel behandelt den ewigen Konflikt des Schülerlebens zwischen Freizeit und Lernen. Vorgestellt werden Schüler mit außergewöhnlichen Hobbys, und es wird gefragt, wie sie den Zeitaufwand dafür mit der Schule vereinbaren können. Ein anderer Artikel setzt sich sogar mit der aktuellen Flüchtlingskrise auseinander.

Sebastian Streich wünscht sich, dass der Name der Zeitung, "Text Me!", über seine Schulzeit hinaus Bestand haben wird. "Die neuen Chefredakteure finden hoffentlich einen anderen Weg der Zeitung ihren Stempel aufzudrücken."

Erstaunlich: Der Chefredakteur will später nicht Journalist werden. Zeitung sei interessant, Naturwissenschaften noch interessanter, findet er.

Und die Achtklässler? Die denken überhaupt noch nicht über Berufsperspektiven nach. Sie sind in der AG, weil sie gerne schreiben und eine Schülerzeitung mitgestalten wollen.